Innerhalb von 36 Stunden waren 23 Uraufführungen zu sehen, gespielt auf der leeren Bühne. Schauspiel pur! Das Festival bot einen unvergleichlichen Eindruck von der Vielfalt der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik. Aufgrund des großen Erfolges feiert das Schauspielhaus im Mai 2008 das zweite Autorenfestival. Wiederum haben Autoren neue dramatische Miniaturen geschrieben, die im rasanten Wechsel auf allen Bühnen des Schauspielhauses uraufgeführt werden.
Für das diesjährige Festival schickten u. a. Ulrich Hub eine „Hochzeitsreise“, Helmut Krausser einen Schneesturm, Kathrin Röggla den „Plan B“ und Polle Wilbert seinen Mördersong. Die gefeierte Nachwuchsautorin Laura de Weck ist mit einer im Friseursalon spielenden Liebesgeschichte vertreten, Kleist-Förderpreis-Trägerin Claudia Grehn schickte „Ernte/Arbeit“ und der SZ-Kolumnist Axel Hacke schrieb für ein Paar, das versucht, nicht miteinander ins Theater zu gehen. Auch Philipp Löhle, Autor der gerade zum Mülheimer Stücke-Festival eingeladenen Bochumer Inszenierung „Genannt Gospodin“, hat einen Dialog für zwei Herren beigesteuert. „Nobody’s fault but my own“ heißt der Monolog von Autor und Regisseur Kristo Šagor. Und Poetry-Slam-Meister Jörg Albrecht stürzt drei Schauspielerinnen in ein musikalisches Experiment.
Insgesamt werden auch in diesem Jahr 23 Autoren mit ihren Uraufführungen vertreten sein! Viele davon haben ihren Besuch am 17. und 18. Mai bereits fest zugesagt.
Inszeniert werden die Stücke von Regisseuren des Schauspielhauses, die dem Publikum aus früheren Arbeiten bekannt sind. Hinzu kommt eine Reihe von Regisseuren, die in der Spielzeit 2008/09 zum ersten Mal in Bochum Regie führen werden.
Als „Special“ liest der Romanautor und Nachtpförtner des Schauspielhauses, Wolfgang Welt, aus seinem neuesten Roman „Doris hilft“.
Folgende Stücke werden auf dem Festival zu sehen sein:
Schneidetische / Schneidefische
[ underwater love #2 ]
von Jörg Albrecht
Unter Wasser findet ein harter Kampf zwischen Leni Riefenstahl und Jan Tenner, dem Hörspielhelden der 80er Jahre, statt. Besucht werden sie dabei von Franzi van Almsick und Tine Wittler, performt wird das Ganze von der Band Leik Eick.
Beckettbernhardmania
von Heiko Buhr
Beckett und Bernhard unterhalten sich über das Theater, wie sie es sehen.
Von vorne
von Justine del Corte
Zwei Nacktbader haben ihre Kleider verloren, was sie auf vollkommen neue Ideen bringt …
reden, tun und lassen
von Laura de Weck
Ein Liebesdrama im Friseursalon, beteiligt sind: eine Frau, zwei Männer und eine Coiffeuse…
Vom Winde verweht
von Bettina Erasmy
Zwei unglücklich Verliebte reden über ihr Leben und ihre Lieblingsfilme.
Paradies
von Werner Fritsch
Adam existiert in diesem Paradies nicht – stattdessen gibt es zwei Evas.
Ernte / Arbeit
von Claudia Grehn
Junge Menschen auf der Suche nach einem Platz zum Leben.
Ozonkinder
von Anne Habermehl
Vier Frauen drehen einen Film. Heraus kommt: „Großes Kino!“
Vor dem Theater 1 - 3
von Axel Hacke
Ein Paar will ins Theater gehen, aber irgendetwas kommt
IMMER dazwischen …
Ohne alles 2: Hochzeitsreise
von Ulrich Hub
Ein Mann will auf Hochzeitsreise fahren, seine Frau nicht. Und dann kommt auch noch ein Kellner ins Spiel.
Das Glück Lässt Sich Nicht Suchen
von Juliane Kann
Die Kugel rollt nicht mehr – Rien ne va plus.
Die singenden Schwestern
von Lothar Kittstein
Wir begleiten die singenden Zwillinge Sandra und Silke bei den Vorbereitungen zu ihrer Comeback-Tour.
Nach dem Schneesturm
von Helmut Krausser
Ein Paar überlegt sich zu trennen. Aber was geschieht mit dem Hund?
Warten auf Bubuu
von Rebekka Kricheldorf
Warten und sitzen und reden und Bier trinken.
Gelöschte Lieder Schlaf (I)
von Simone Kucher
Marie steht vor einer wichtigen Entscheidung, denn sie ist ledig und ungewollt schwanger.
wenn ihr kein brot habt, dann esst halt kuchen
von Philipp Löhle
Eine Unterhaltung über all-inclusive Kreuzfahrten… Oder nicht?
plan b
von Kathrin Röggla
Führungskräfte aus der Wirtschaft wundern sich, weil niemand über ihre Witze lacht.
Nobody’s Fault But My Own
von Kristo Šagor
Ein Bibliothekar, versteinert in der Mitte seines Lebens, ordnet das Archiv seiner ausradierten Ichs.
Im engsten Kreis
von Oliver Scherz
Ein Familientreffen eskaliert, als lang verborgene Geheimnisse ans Licht kommen.
Bester Freund
von Kerstin Specht
Als ein Einbrecher seiner Profession nachgeht, wird er von der Hausbesitzerin erwischt …
Nadine unendlich
von Lisa Stadler
Nadine 7 ist der Prototyp einer neuen Generation von Robotern, die sowohl denken als auch fühlen können.
Mördersong 1 - 3
von Polle Wilbert
Ein Mord aus Leidenschaft, ohne Psychologie aber mit Musik.
Der Vorverkauf für „Ohne alles“ an der Theaterkasse des Schauspielhauses, Tel. 0234 / 3333 5555 bzw. im Internet unter www.SchauspielhausBochum.de hat begonnen.
Eine Festivalkarte für beide Tage kostet 10 Euro, eine Tageskarte 6 Euro