Die ausgewählten Ensembles und Stücke:
„hoffnung#dasdingmitfedern“
RambaZamba Theater Berlin
rambazamba-theater.de
„Medea“
frei nach Euripides
Theaterkurs Heinrich-Mann-Gymnasium Köln (Nordrhein-Westfalen)
hmg-koeln.de
„Medea-Variationen“
nach Euripides und „Medeamaterial“ von Heiner Müller
Projektkurs Darstellendes Spiel / Tanztheater Lysistrate vom Goethe-Gymnasium Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)
goethegymnasium-schwerin.de
„Raunen“
Junges Theater Heidelberg „Club #4 Kommt Zeit, kommt Rat“, Heidelberg (Baden-Württemberg)
theaterheidelberg.de
„Sex Education“
stellwerk junges theater, Weimar (Thüringen)
stellwerk-weimar.de
„sommer.nacht.traum. – playing around pandemic nature“
nach William Shakespeare
TheaterAG des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums und der Helene-Schoettle-Schule Stuttgart (Baden-Württemberg)
„Wir Sind Hier!“
Theatergruppe RomaTrial (Berlin)
wer-ist-hier.de
„ZUTRITT GESUCHT!?“
frei nach „Das Schloss“ von Franz Kafka
Schule.Spiel.Theater – Ein Projekt der Theatervermittlung des Oldenburgischen Staatstheaters (Niedersachsen)
staatstheater.de
Zehn Theaterschaffende bilden die Jury des Theatertreffens der Jugend: Elizabeth Blonzen (Berlin), Ilias Botseas (Mainz), Sakiye Boukari (Köln), Carmen Grünwald-Waack (Hildesheim), Canip Gündogdu (Bielefeld), Anne-Kathrin Holz (Schwerin), Sebastian Mauksch (Berlin), Rieke Oberländer (Bremen), Fynn Steiner (Berlin), Laura Völkel (Berlin).
Nachdem das Theatertreffen der Jugend 2020 pandemiebedingt gänzlich abgesagt werden musste und im vergangenen Jahr im digitalen Raum auf der 2D-Plattform Gather.Town stattfand, lädt das Festival Ende Mai wieder zu Begegnungen ins Haus der Berliner Festspiele. Die vergangenen Monate waren geprägt von Einschränkungen und großen Herausforderungen für die jungen Ensembles. Viele Produktionen waren bereits für 2020 geplant und mussten mehrfach verschoben werden. Aufgrund der Beschränkungen und wechselnden Auflagen hat sich die Pandemie in die szenischen Strukturen mancher Inszenierungen eingeschrieben.
Umso bedeutsamer und erfreulicher ist es, dass 54 Bewerbungen bei den Berliner Festspielen eingingen, aus denen die Jury nun acht Produktionen auswählte. Dem Bewerbungsprozess vorausgegangen war erneut eine deutschlandweite Ausschreibung, in der sich die Festivalleitung bewusst für alternative wie auch digitale Formate geöffnet hat, um den derzeit erschwerten Produktionsbedingungen, insbesondere im Bereich Kinder- und Jugendtheater, Rechnung zu tragen. Besonderer Dank und Anerkennung gebührt daher allen Bewerber*innen dieses Jahrgangs.
Viele der von der Jury ausgewählten Ensembles haben ihre Arbeiten auf Grundlage oder in Bezug zu klassischen Stoffen oder klassischen Figuren wie z. B. Medea oder K. aus Franz Kafkas „Das Schloss“ entwickelt. Sie haben sich diese zu eigen gemacht und mit ihren Anliegen, Fragestellungen und Erlebnissen in der Gegenwart kraftvoll verbunden. Engagiert verhandeln die jungen Theatermacher*innen Themen wie gesellschaftliche Ungleichheiten, Diskriminierung von Minderheiten, Klassismus, Sexismus, Migration oder reflektieren ungleiche Zugangschancen. Ebenso beschäftigen sie sich mit persönlichen Themen wie u. a. der Irrationalität der Liebe, Ohnmacht, Hoffnung, Trauer und Sexualität.
Das Theatertreffen der Jugend zeichnet beispielhafte und bemerkenswerte Arbeiten junger Theatermacher*innen aus und bietet ihnen seit 1979 jährlich eine Plattform für künstlerische Reflexion. Der Bundeswettbewerb versteht sich als Schaufenster für junge Perspektiven und eigenständige Formen, in denen die Künstler*innen ihre Themen und Standpunkte formulieren und zur Diskussion stellen. Gleichzeitig öffnet er einen kreativen Begegnungsraum und gibt im begleitenden Workshop-Programm Impulse, die die individuelle und kreative Entwicklung der jungen Theatermacher*innen unterstützen. Zur Chronik
Die Berliner Festspiele veranstalten jährlich vier Bundeswettbewerbe, die seit März 2021 unter der Leitung der Berliner Regisseurin, Autorin und Kulturmanagerin Susanne Chrudina stehen.