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Ausstellung in Wien: Die Wiener Staatsoper und der Anschluss 1938 - Opfer, Täter, Zuschauer

Am Freitag, 11. März 2011 10.30 Uhr wird die Ausstellung im Institut Français (Währinger Straße 30, 1090 Wien) durch den Botschafter von Frankreich, S.E. Philippe Carré, die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Dr. Claudia Schmied, und Staatsoperndirektor Dominique Meyer eröffnet.

 

Die Ausstellung (Besichtigung bei freiem Eintritt von 11. März bis 10. April 2011, 9.00–13.00 Uhr und 14.00–19.00 Uhr) erinnert an die Folgen der nationalsozialistischen Machtergreifung in Österreich. Anhand von zahlreichen, erst vor kurzem entdeckten Dokumenten der Wiener Staatsoper wird das Schicksal jener Künstler und Mitarbeiter aufgezeigt, die aufgrund des

„Anschlusses“ verfolgt wurden und ihre Stellung an diesem Haus verloren.

 

Weiters wird auch das Verhalten der übrigen Künstler und Mitarbeiter sowie des Publikums beleuchtet. Beispiele dokumentieren die Auswirkungen der nationalsozialistischen Machtergreifung auf den Spielplan der Wiener Staatsoper von 1938 bis 1945.

 

Ab 14.30 Uhr wird im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums unter dem Titel „Musik, Politik und der Nationalsozialismus in Europa“ eine aktuelle Analyse und Bestandsaufnahme der Auswirkungen der nationalsozialistischen Aggressions- und Vernichtungspolitik auf den Opernbetrieb in Europa mit den Schwerpunkten Österreich, Deutschland sowie Frankreich versucht.

 

Kooperation der Wiener Staatsoper, des Institut Français, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien, des Instituts für Analyse, Theorie und Geschichte der Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.

 

Das Programm im Einzelnen:

 

11. März 2011

11.30 Uhr, Französisches Kulturinstitut, Palais Clam-Gallas

BEGRÜSSUNG: S.E. Philippe Carré,

Botschafter von Frankreich

Dominique Meyer,

Direktor der Wiener Staatsoper

Dr. Claudia Schmied, Bundesministerin

für Unterricht, Kunst und Kultur

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

Führung durch die Ausstellung L’Opéra

d’Etat de Vienne et l’„Anschluss“ 1938:

victimes, acteurs, spectateurs durch

die Kuratoren der Wiener Ausstellung

Mag. Oliver Láng, Dr. Andreas Láng und

Ruth Orthmann, sowie Pressegespräch.

(Einladung ist vorzuweisen)

Sektempfang

 

14.30 Uhr, Französisches Kulturinstitut, Palais Clam-Gallas

VORTRÄGE

14.30 Uhr: Pascal Huynh

(Cité de la Musique, Paris),

L’exposition „Le IIIe Reich et la musique“

(2004-07) et la confrontation bolchevisme/

national-socialisme dans l’exposition

„Lénine, Staline et la musique“ (2010-11).

15.00 Uhr: Clemens Hellsberg

(Wiener Philharmoniker),

Philharmonische Begegnungen mit Vertriebenen

15.30 Uhr: DISKUSSION, anschließend Café,

Ausstellungsbesichtigung

16.45 Uhr: Christian Glanz

(Universität für Musik und darstellende

Kunst Wien),

Operntheater zwischen Nationalsozialismus

und Musiktradition

17.15 Uhr: Amaury du Closel

(Forum Voix Etouffées, Paris),

Voix Etouffées/Opéras Etouffés sous

le Troisième Reich

17.45 Uhr: Oliver Rathkolb

(Universität Wien),

Künstler und Künstlerinnen als Akteure und

Objekte von NS-Kulturpolitik am Beispiel des

Operntheaters in Krákow, Paris und Wien

18.15 Uhr: DISKUSSION, anschließend Empfang - Buffet.

 

Anlässlich der Ausstellung „L’Opéra d’Etat de Vienne et l’«Anschluss» 1938: victimes, acteurs, spectateurs“ im Palais Clam-Gallas wird im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums eine aktuelle Analyse und Bestandsaufnahme der Auswirkungen der nationalsozialistischen Aggressions- und Vernichtungspolitik auf den Opernbetrieb in Europa mit den Schwerpunkten Österreich, Deutschland sowie Frankreich versucht.

 

Ausgehend von den Erfahrungen mit tiefgreifenden Verfolgungen an der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern werden vergleichbare brutale Eingriffe in das Ensemble und den nichtkünstlerischen Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenstab an anderen Opernhäusern ebenso wie die Folgen für das künstlerische Repertoire analysiert.

 

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit der Rolle von klassischer Musik und des Opernbetriebs als Teil der NS-Systemerhaltung bzw. Propaganda. Eine Veranstaltung der Wiener Staatsoper, des Französischen Kulturinstituts, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut für Analyse, Theorie und Geschichte

der Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur.

 

www.ifvienne.org

 

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