Die junge Frau mit dem Gatten, der Gatte mit dem süßen Mädel, das süße Mädel mit dem Dichter, der Dichter mit der Schauspielerin, die Schauspielerin mit dem Grafen und der Graf mit der Dirne. Aber Arthur Schnitzlers »Reigen«, eine Folge von zehn Dialogszenen, ist mehr als Ringelpiez mit Anfassen für Erwachsene, es ist der Tanz der Verhältnisse.
Die Uraufführung des Stücks 1920 – über zwanzig Jahre nach der Entstehung – löste einen Skandal aus und zog einen Prozess nach sich. Er endete zwar ironischerweise mit einem Freispruch für die Kunst, aber nicht für die Sexualität. Die Kunst wurde dazu verurteilt, warnende Beispiele vorzuführen, die Sexualität dazu, nur noch in der Kunst vorzukommen. Der Wunsch nach einer solchen Trennung von Kunst und Leben ist noch immer virulent.
11. Januar 2009, 11.00 Uhr, Kleines Haus
»Tanz der Verhältnisse«
Matinee zur Inszenierung
Der Eintritt ist frei! Platzkarten erhalten Sie an den Vorverkaufskassen im Schauspielhaus und Kleinen Haus.