Er hadert mit der Leere in seinem Leben, verweigert sich aber jeder sich bietenden Aufgabe. Als junger Mann war er noch voller Energie, voll von Idealen und großen Träumen - nichts scheint bei dem gerade 40jährigen davon übrig zu sein. Als seine Frau stirbt, glaubt er, mit der jungen Sascha ein neues Leben, beginnen zu können - wie sich herausstellt, ein tragischer Irrtum.
Auch in "Ivanov" zeigt sich Tschechow als großer Menschenkenner. Seine
Figuren sind Helden und Versager zugleich, große Träumer und kleinliche
Bürokraten, geldgierige Zyniker, fanatische Idealisten und unmäßig Liebende. Es sind moderne Menschen, deren Leben sich zwischen Ökonomie und Sinnsuche aufreibt. Sind Tschechows Stücke Komödien oder Tragödien? Er selbst sah sie als Komödien, und doch ist der melancholische Ton in seinen Stücken überdeutlich. So changiert auch "Ivanov" - wie das Leben selbst -
zwischen namenlosem Unglück und befreiendem Gelächter.
Inszenierung: Wolfgang Apprich.
Das Bühnenbild stammt von Sabine Mader, für die Kostüme sind Miriam Benkner und Gregor Wickert verantwortlich, die Bühnenmusik schrieb Sven Kerschek.
Es spielen: Gertrud Kohl (Anna Petrowna), Gabriela Krestan (Awdotja
Nasarowna), Dorothea Lata (Sascha), Saskia Petzold (Sinaida Sawwuschna),
Melanie von Sass (Marfa Jegorowna Babkina) - Hans Fleischmann
(Schabelski), Johannes Schmidt (Nikolaj Alexejewitsch Ivanov), Merten
Schroedter (Michail Michajlowitsch Borkin), Florian Steiner (Jewgenij
Konstantinowitsch Lwow), Maximilian Wigger (Pawel Kirillowitsch Lebedew)