Um sich Geltung zu verschaffen, erlässt er ein Gesetz, demzufolge der eine Bruder bestattet werden soll, der andere nicht. Kreons politisches Schicksal hängt fortan an der Geltung dieses Gesetzes. Antigone fordert diese heraus, indem sie den verfemten Bruder zweimal bestattet.
Da sie ihren Tod im Namen einer höheren Ordnung von vornherein in Kauf nimmt, sind Kreons Gesetze und Sanktionen machtlos gegen sie. Die Frage danach, wann und unter welchen Umständen Gesetze Gültigkeit beanspruchen können, stellt Antigone radikal. Es ist die Frage nach Freiheit und Gebundenheit. Die Ordnung, die Kreon mit allen Mitteln erhalten wollte, wird Antigones Tod nicht überleben: "Lass keinen neuen Morgen leuchten!", sagt der Herrscher am Ende von Hans Neuenfels‘ Neufassung der Übersetzung von Ernst Buschor. Weil er sich keinen vorstellen kann.
Hans Neuenfels, dessen Arbeitsbiographie seit langem von einer intensiven Beschäftigung mit der griechischen Klassik geprägt ist, kehrt mit dieser Inszenierung nach sechzehn Jahren ans Residenztheater zurück.
Regie Hans Neuenfels
Bühne Katrin Connan
Kostüme Michaela Barth
Komposition Arno Waschk
Licht Stefan Bolliger
Dramaturgie Sebastian Huber
mit
Valery Tscheplanowa Antigone
Anna Graenzer Ismene
Elisabeth Trissenaar Frau aus Theben
Norman Hacker Kreon
Jörg Lichtenstein Wächter
Christian Erdt Haimon
Michele Cuciuffo Teiresias
Thomas Huber Bote
Mi 14. Dez 16, 19:30 Uhr
Mi 21. Dez 16, 20:00 Uhr
Di 03. Jan 17, 20:00 Uhr
Mi 11. Jan 17, 20:00 Uhr
Di 24. Jan 17, 20:00 Uhr