Alice Birch schafft ein Epos: Sie erzählt von Depressionen, von Mutterschaft, von bestechend klaren Analytikerinnen des Lebens, vom Kampf mit Sehnsüchten und der Suche nach dem Ich. Sie montiert die Biographien raffiniert nebeneinander. In ihrer Textpartitur finden die Geschichten gleichzeitig statt. Es entstehen drei Zeittunnel, die ineinandergreifen, sich aufeinander beziehen und sich voneinander abstoßen. Birchs Komposition ruft dabei nicht nur den Gedanken hervor, dass die drei Frauen durch ihr genetisches Erbe in der Todessehnsucht gefangen sind, sondern dass sich die gesellschaftlichen Strukturen erschreckend wenig verändern und sich Freiheit immer wieder nur im Tod finden lässt.
Lilja Rupprecht, die am Schauspiel Hannover bereits Werther und Woyzeck inszenierte, nähert sich Birchs gewaltiger Erzählung über Autonomie und Abhängigkeit an. In ihren Arbeiten sucht sie die Sprengung sowohl ästhetischer als auch inhaltlicher Sichtweisen, um die Wucht des Gefühls herauszudestillieren. Sie arbeitet unter anderem in Wien, Berlin und Frankfurt.
Regie Lilja Rupprecht
Bühne Anne Ehrlich
Kostüme Annelies Vanlaere
Musik Fabian Ristau
Video Moritz Grewenig
Dramaturgie Nora Khuon
Mit
Robin Alberding,
Sebastian Jakob Doppelbauer,
Mathias Max Herrmann,
Caroline Junghanns,
Irene Kugler,
Alban Mondschein,
Sebastian Nakajew,
Sabine Orléans,
Fabian Ristau,
Nils Rovira-Muñoz,
Amelle Schwerk,
Safak Sengul