Schnell war klar – Das Libretto von Emanuel Schikaneder konnte für die Jugendlichen nicht die einzige Textgrundlage des Projekts sein: In der Regie von Theaterpädagogin Sarit Streicher entstand mit den Jugendlichen ein zeitgemäßer Gegenentwurf zu Tamino: Amadeus, Protagonist des Abends, irrt nicht durch die Welt und lernt durch Sarastro Weisheit und Tugend kennen, sondern ist ein selbstbewusster junger Mensch, der sich auf eine Reise begibt und sich sein eigenes Urteil bildet.
„Wo ist das, was ich wirklich will?“ singt er zu Beginn in seiner musikalischen Introduktion, in der deutlich das Fluchtmotiv aus Mozarts „Zu Hilfe, zu Hilfe, sonst bin ich verloren!“ zu erkennen ist. Unter der Leitung von Opern- und Konzertpädagogin Sabine Georg beschäftigte sich gleichzeitig eine siebenköpfige, eigens für dieses Projekt gecastete Band mit der Musik der ZAUBERFLÖTE und komponierte auf der Grundlage von musikalischen Themen und Motiven völlig neue Songs zwischen Rock, Drum & Bass, Rap und Punk.
So unterstützt die Musik den von Stephanie Karl entworfenen, fabrikartigen Bühnenraum, der den Figuren immer wieder Grenzen aufzeigt. Leistungsdruck, Rastlosigkeit, Selbstzweifel, unerfüllte Liebe – das sind Themen, die junge Menschen in all ihren Lebensphasen begleiten, sie wie eine Schlange umwinden und sie immer wieder um die Frage kreisen lassen, ob und wann sie endlich einen Zustand von Zufriedenheit erreichen werden. „O ew’ge Nacht, wann wirst du schwinden? Wann wird das Licht mein Auge finden?“
Amadeus on the rocks
Jugend-Rockoper nach Mozarts Zauberflöte
Regie Sarit Streicher, Musikalische Gesamtleitung Sabine Georg, Ausstattung Stephanie Karl, Dramaturgie Hanna Ruckert
Mit Kristina Kern, Johanna Miller, Adrianne Nielson, Selvi Pabst, Caroline Schauß, Amelie Suermann; Stefan Apfel, Michael Everly, Eren Gövercin, Robert Hittel, Lukas Jank, Jonas Knigge, Joshua Merkouris, Justus Olbrich, Jannis Theimer
Weitere Termine
15., 16. & 24.7.