Nach der Inszenierung von Shakespeares A Midsummer Night’s Dream im Jahr 2003 führen die Anglo-Iren und Provisional Players nun ihre zweite Koproduktion im LTT auf. Gezeigt wird Peter Shaffers Amadeus im englischen Original. Die Aufführungsdaten sind 22., 23. und 24. April 2005. Beginn ist jeweils um 20 Uhr in der Werkstatt des LTT. Karten zu 14 Euro und ermäßigt sieben Euro sind unter der Nummer 07071 / 9 31 31 49 erhältlich.
In den Hauptrollen sind zu sehen: Christian Förster als Salieri, Manuele Pilloni als Mozart und Danica Giles als Constanze. Regie führt Anne Thoma. Stefanie Giebert assistiert und Kostüme sowie Bühne besorgt Kerstin Reichelt.
Zum Inhalt: Antonio Salieri ist Komponist am Hof Josephs II in Wien. In seiner Jugend hat er Gott ein tugendhaftes Leben versprochen, für das er seitdem im Gegenzug Ruhm einfordert. Für Salieri ist es ein Handel, bei dem es um den Kern seines Daseins geht: um Musik. In ihr kommt für den italienischen Komponisten das Absolute, Göttliche zum Vorscheinen, das er so fieberhaft sucht. Ohne Musik macht das Leben für ihn keinen Sinn.
Als Mozart am Hof erscheint, muss Salieri feststellen, dass der junge Mann aus Salzburg Fähigkeiten hat, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Gegenüber den Kompositionen dieses Genies wirken Salieris Werke allenfalls mittelmäßig. Vor dem Hintergrund dieser tragischen Erfahrung muss er sich fragen, ob Gott nun einen anderen begünstigt.
Salieris verzweifelte Ungläubigkeit steigert sich noch, als er an Mozart neben dessen Virtuosität auch Eigenschaften beobachtet, die nicht ins Bild passen: ausgelassene Albernheit, Arroganz sowie einen Hang zur Fäkalsprache. Wie können sich das Geniale und das Vulgäre so unvorteilhaft verbinden?
Mit einer sich ausbreitenden inneren Leere kämpfend, erklärt Salieri seinem Gott schließlich den Krieg. Mozart soll das Schlachtfeld sein, denn er ist das Werkzeug, die Flöte, auf der Gott so unaufhörlich spielt. Mit Intrigen und Sabotagen will Salieri den Rivalen schachmatt setzen, was ihm schließlich auch gelingt. Mozarts finanzielle Situation verschlechtert sich, er kränkelt und stirbt als armer Mann.
32 Jahre nach Mozarts Tod macht ein Gerücht in Wien die Runde: Salieri soll Mozart vergiftet haben. Die Quelle: Der Italiener selbst. Hier beginnt das Stück. Vom Alter und seiner Vergangenheit gezeichnet, ruft Salieri das Publikum als seine Beichtväter an, denen er alle Sünden gesteht, die er je begangen hat. In einer großen Rückblende führt er die Zuschauer zurück zu den bewegendsten und den grausamsten Momenten seines Lebens. Ihm zu vergeben, scheint unmöglich, aber kann man ihn nicht auch verstehen? Wie konnte es so weit kommen? Und hat Salieri Mozart tatsächlich umgebracht?
Peter Shaffers Amadeus wurde 1979 im Royal National Theatre in London uraufgeführt und ist seitdem ein vielgespielter Theaterhit. Die Film-Adaption unter der Regie von Milos Forman (1984) gewann acht Oscars, u.a. für die Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Schauspieler.
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