Wenn Lewis Carrolls Kinderbuch-Protagonistin Alice sie durchlebt, bleibt sie zum Glück relativ unbeschadet und wächst im Gegenteil über sich hinaus – auch an allen weiteren Kuriositäten, die das »Wunderland« für sie bereithält: Eine Herzogin überantwortet Alice ihr Kind, das sich in ein Ferkel verwandelt. Eine grinsende Katze gibt so lange Ratschläge, bis von ihr nur das Grinsen übrigbleibt. Beim verrückten Hutmacher ist die Uhr auf Teezeit stehengeblieben, und die Herz-Königin will am liebsten alle Leute köpfen lassen.
Die komplett verdrehte Logik erinnerte Unsuk Chin an ihre Träume: »Meine Musik ist das Abbild meiner Träume. Die Visionen von immensem
Licht und von unwahrscheinlicher Farbenpracht, die ich in allen meinen Träumen erblicke, versuche ich in meiner Musik darzustellen ...«, bekennt die koreanische Komponistin. 2004–07 schrieb sie mit Alice in Wonderland ihre erste Oper, die bei der Uraufführung an der Bayerischen
Staatsoper von den Kritikern der Zeitschrift Opernwelt prompt zur »Uraufführung des Jahres« gekürt wurde. Grund genug, diese ungemein phantasievolle und reichhaltige Partitur zu neuem Leben zu erwecken.
Oper in acht Szenen // Libretto von David Henry Hwang und Unsuk Chin nach Alice’s Adventures in Wonderland von Lewis Carroll // In engl. Sprache mit deutschen Übertexten // Für Kinder unter 10 Jahre nicht geeignet
Musikalische Leitung Witolf Werner
Inszenierung Helen Malkowsky
Bühne Hermann Feuchter
Kostüme Henrike Bromber
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Jón Philipp von Linden
Mit Daniel Billings, John Corbett, Torben Jürgens, Kyungil Ko, Melanie Kreuter, Sarah Kuffner, Eric Laporte, Christiane Linke, Dirk Mestmacher, Sünne Peters, Andrew Watts; Bielefelder Opernchor, Chorinis, Mitglieder des Performing Arts Studio Bielefeld (PartsS),
Bielefelder Philharmoniker