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Frankfurter Erstaufführung: Albéric Magnards "Guercœur" in der Oper Frankfurt

Premiere Sonntag 02. Februar 2025, 18.00 Uhr, Opernhaus

Guercœur findet im Jenseits keine Ruhe und sehnt sich zurück auf die Erde – zu seiner großen Liebe Giselle und zu seinem Volk, das er einst in die Freiheit geführt hatte ...

 

Copyright: Barbara Aumüller

Die vier Gottheiten Vérité, Bonté, Beauté und Souffrance erfüllen Guercœur seinen Wunsch. Doch die Welt hat sich inzwischen weiter gedreht: Giselle, die ihm ewige Treue geschworen hatte, ist eine Liebesbeziehung mit Guercœurs Schüler Heurtal eingegangen. Dieser hat sich von den Idealen der Freiheit und der Liebe abgewandt und ist dabei, sich zum Diktator aufzuschwingen. Das hungerleidende Volk ist gespalten. Es kommt zu gewalttätigen Ausschreitungen, die die Grundfesten der jungen Demokratie bedrohen.

Der heute kaum bekannte Komponist Albéric Magnard, der sich als Feminist und Dreyfus-Unterstützer engagierte, wurde 1914 in seinem eigenen Wohnhaus getötet: Er hatte versucht, den Angriff deutscher Soldaten abzuwehren, die es daraufhin in Brand steckten. Auch das Manuskript seiner zweiten abendfüllenden Oper Guercœur, die zwischen 1897 und 1901 entstanden war, fiel den Flammen zum Opfer. Durch den Einsatz von Magnards Komponistenfreund Joseph-Guy Ropartz konnte die Partitur rekonstruiert und 1931 an der Opéra Garnier in Paris uraufgeführt werden.

Das überaus dichte Werk changiert zwischen Oper, Oratorium und Mysterienspiel. Es verbindet die symbolistische Reflexion von Kernfragen nach nicht erkanntem Glück und der menschlichen Endlichkeit mit psychologisch tief ausgeleuchteten Kammerspielmomenten und realistisch gezeichneten Massenszenen. Dabei entwickelt Magnard eine spätromantische Klangwelt, die Wagners Einfluss hörbar werden lässt und mitunter auch heroische Töne anschlägt, dabei aber im transparenten Licht des französischen Fin de siècle schillert.

Musikalische Leitung
    Marie Jacquot
Inszenierung
    David Hermann
Bühnenbild
    Jo Schramm
Kostüme
    Sibylle Wallum
Licht
    Joachim Klein
Chor
    Virginie Déjos
Dramaturgie
    Mareike Wink

Guercœur
    Domen Križaj
Giselle
    Claudia Mahnke
Heurtal
    AJ Glueckert
Vérité
    Anna Gabler
Bonté
    Bianca Andrew
Beauté
    Bianca Tognocchi
Souffrance
    Judita Nagyová
Schatten eines jungen Mädchens
    Julia Stuart°
Schatten einer Frau
    Cláudia Ribas°
Schatten eines Poeten
    Istvan Balota

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

°Mitglied des Opernstudios

Weitere Vorstellungen: 8., 13. (19 Uhr), 16., 21. (19 Uhr), 23. (15.30 Uhr) Februar, 1., 8. März 2025
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18 Uhr

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