Der Theaterfreundeverein, der sich aktuell über steigende Mitgliederzahlen freuen kann, existiert seit 1890 und hat sich zum Ziel gesetzt, die Belange des Gießener Stadttheaters in die Öffent¬lichkeit zu tragen. Satzungsgemäß sollen zudem Personen gewürdigt werden, die sich in besonderer Weise um das Theater und dessen Verortung in der Stadt und Region bzw. um dessen Verbindung zu den Menschen verdient gemacht und dadurch in der Öffentlichkeit eine besondere Vorbildfunktion erworben haben. Dazu wurde der mit 5.000 Euro dotierte Theaterpreis „denkmal“ eingerichtet, der nun an Abdul-M. Kunze verliehen wurde.
Abdul-Majid Kunze wurde 1954 als ältester Sohn eines Imam in Multan/Pakistan geboren. Eingeschult wurde er in Chicago/USA; im Alter von 11 Jahren zog Abdul-M. Kuntze mit seiner Familie nach Deutschland. Bereits im Alter von 14 Jahren entdeckte Kunze seine Leidenschaft fürs Theater und so markierten zahlreiche Theaterstationen sein Leben: Frankfurt, Essen, Recklinghausen, Bochum, Gießen, München, Augsburg, Heilbronn und Hamburg. Seit 1979 arbeitet er im Bereich Regie und Bühnenbild; später kamen theaterpädagogisches und therapeutisches Arbeiten hinzu. Mit Beginn der Spielzeit 2002/03 kehrte Abdul-M. Kunze als Leiter des Kinder- und Jugendtheaters und Regisseur ans Stadttheater Gießen zurück. Hier inszenierte er in der letzten Zeit unter anderem DAS HERZ EINES BOXERS, KARTOFFEL UND TOFFEL, DIE GESCHICHTE VON LENA und TORTUGA.