Die Kritiker*innen Cornelia Fiedler, Wolfgang Höbel, Georg Kasch, Andreas Klaeui, Sabine Leucht, Petra Paterno und Franz Wille sichteten und diskutierten im Zeitraum vom 27. Januar 2020 bis 5. Februar 2021 insgesamt 285 Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bedingt durch das Pandemiegeschehen und die damit verbundenen Theaterschließungen griff die Jury im Rahmen des Auswahlverfahrens vermehrt auf die Sichtung von Aufzeichnungen zurück und berücksichtigte erstmals auch digitale Produktionen. Gestern fand die finale Jurysitzung – ebenfalls digital – statt.
Nominiert für eine Einladung zum 58. Theatertreffen sind:
– „Automatenbüfett“ von Anna Gmeyner
Regie Barbara Frey | Burgtheater (Wien)
– „Der Zauberberg“ nach Thomas Mann
Regie und Bühne Sebastian Hartmann | Deutsches Theater Berlin
– „Einfach das Ende der Welt“ nach Jean-Luc Lagarce
auf Grundlage einer Übersetzung von Uli Menke
Regie Christopher Rüping | Schauspielhaus Zürich
– „Graf Öderland“
Eine Moritat in zwölf Bildern von Max Frisch
Regie Stefan Bachmann | Eine Koproduktion von Theater Basel (Intendanz Andreas Beck) und Bayerisches Staatsschauspiel/Residenztheater (München)
– „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller
Regie Anne Lenk | Deutsches Theater Berlin
– „Medea*“ nach Euripides von Leonie Böhm
Regie Leonie Böhm | Schauspielhaus Zürich
– „NAME HER. Eine Suche nach den Frauen+“
Idee, Konzept, Text und Regie Marie Schleef
Eine Produktion von Marie Schleef in Kooperation mit dem Ballhaus Ost (Berlin), den Münchner Kammerspielen und dem Kosmos Theater (Wien)
– „Reich des Todes“ von Rainald Goetz
Regie Karin Beier | Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
– „Scores That Shaped Our Friendship“
Ein Projekt von und mit Lucy Wilke und Paweł Duduś
Idee und Konzept Lucy Wilke, Paweł Duduś
Uraufgeführt im schwere reiter (München). Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, den Bezirk Oberbayern und die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München. Diese Produktion wird unterstützt von Tanztendenz München e.V.
– „Show Me A Good Time“
Konzept und Regie Gob Squad
Eine Produktion von Gob Squad. Uraufführung im Auftrag und koproduziert von HAU Hebbel am Ufer (Berlin) und La Jolla Playhouse Without Walls Series (San Diego). Koproduktion Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), Schlachthaus Theater Bern, Internationales Sommerfestival Kampnagel (Hamburg).
Theatertreffen-Jury
Mit der diesjährigen Festivalausgabe beenden Cornelia Fiedler (Köln), Wolfgang Höbel (Hamburg) und Andreas Klaeui (Zürich) ihre Jurytätigkeit. An ihre Stelle werden Katrin Ullmann (Hamburg), Mathias Balzer (Basel) und Sascha Westphal (Dortmund) berufen. Gemeinsam mit Georg Kasch, Sabine Leucht, Petra Paterno und Franz Wille nehmen die drei Kritiker*innen ihre Arbeit für das Theatertreffen 2022 auf. Die Berliner Festspiele sprechen allen Juror*innen für ihr Engagement und die geleistete Arbeit einen großen Dank aus.
In Absprache mit der Festivalleitung verständigte sich die Jury darauf, die Frauenquote von mindestens 50 Prozent in der Regieposition bei der 10er Auswahl um weitere zwei Jahre bis einschließlich 2023 zu verlängern.
Ausblick auf das Theatertreffen 2021
Entsprechend dem dynamischen Pandemiegeschehen und den sich fortlaufend verändernden Bedingungen sind neben einer digitalen Festivalausgabe im Mai 2021 derzeit unterschiedliche Festival-Szenarien in Planung. Nähere Details zur Durchführung des 58. Theatertreffens mit Angaben zum genauen Festivalzeitraum werden voraussichtlich im März veröffentlicht.
Im Zentrum des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Theatertreffens der Berliner Festspiele steht die 10er Auswahl der Jury. Der Stückemarkt und das Internationale Forum, die beim Theatertreffen virtuell im vergangenen Jahr nicht durchgeführt werden konnten, sprechen die Einladungen an alle bereits ausgewählten Künstler*innen für das Theatertreffen 2021 erneut aus. Dies gilt ebenso für die Redaktion des Theatertreffen-Blogs. Das Theatertreffen dankt in diesem Zusammenhang seinen langjährigen Partnern, der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, dem Goethe-Institut, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Stiftung Presse-Haus NRZ für die zuverlässige Förderung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Die 2020 begonnene Kooperation mit der Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität und der Initiative Digitale Dramaturgie wird fortgeführt und erweitert um einen digitalen Showcase. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Berliner Festspiele ist ein Programmschwerpunkt zu „The Living Theatre“ in Planung.
Jährlich werden beim Theatertreffen der Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung, der 3sat-Preis sowie zum Festivalabschluss der Alfred-Kerr-Darstellerpreis vergeben. Unter welchen Voraussetzungen die Preise dieses Jahr ausgelobt werden können, steht zu diesem Zeitpunkt nicht fest. Die Verleihung des Theaterpreis Berlin 2020 an die Schauspielerin Sandra Hüller wird dieses Jahr nachgeholt.
Als langjähriger Medienpartner des Theatertreffens wird 3sat auch in diesem Jahr unter dem Titel „Starke Stücke“ eigens produzierte Aufzeichnungen von drei zum Festival eingeladenen Inszenierungen in seinem Programm präsentieren.
Das Festival wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Das Theatertreffen dankt seinen Förderern, Partnern, Unterstützer*innen sowie allen Beteiligten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.