In der perfekten Welt von 1984 gibt es keine objektive Wahrheit mehr, sondern nur die Wahrheit der Partei. Das muss am Ende auch Winston Smith einsehen.
Davor begehrt er auf und versucht der totalen Überwachung durch den Großen Bruder zu entgehen, indem er alle seine Gedanken in einem Tagebuch festhält. Er beginnt eine verbotene Liebesgeschichte mit Julia. Und obwohl er damit rechnet, irgendwann verraten zu werden, glaubt er einen Moment lang, dass ein Leben außerhalb des Einflusses der Partei möglich ist. Er mietet mit Julia ein Zimmer über einem alten Antiquitätenladen, in dem es keinen Teleschirm gibt, mit dem die Partei sonst in jedem Raum zu jeder Zeit jeden Menschen überwacht. Was Winston nicht weiß: Der Antiquitätenhändler ist ein Spion …
Lange Zeit schien es, dass George Orwells düstere Zukunftsvision, 1948 geschrieben und 1984 grandios verfilmt, sozusagen ihre Aufgabe als Warnung erfüllen und Schlimmeres verhindern könnte. Wenn man heute in die Welt schaut, sieht es eher so aus, als stünden wir kurz vor der Verwirklichung dieser finsteren Vision.
Mit 1984, nach dem dystopischen Roman von George Orwell, inszeniert Thomas Oliver Niehaus ein Stück, das im Kontext des derzeitigen Weltgeschehens erschreckend aktuell erscheint. Dem Bremerhavener Publikum präsentierte der Regisseur Thomas Oliver Niehaus sich bereits mit seinen Inszenierungen von König Ödipus, Faust, Maria Magdalena, Elektra sowie Es wurde Abend und es wurde Morgen. Mit Orwells Klassiker 1984 kehrt er in dieser Spielzeit erneut an das Stadttheater zurück. Er arbeitet in dieser Produktion mit Patrick Schimanski zusammen, der eine von der Synthie-Popmusik der 80er-Jahre inspirierte Bühnenmusik dazu schrieb.
nach dem Roman von George Orwell / Theaterfassung von Alan Lyddiard
Inszenierung: Thomas Oliver Niehaus
Bühne & Kostüme: Martin Käser
Musik: Patrick Schimanski
Dramaturgie: Anna Gerhards
Regieassistenz: Lisa Meyer
Soufflage: Birgit Ermers
Inspizienz: Dayen Tuskan
Regiehospitanz: Annamaria Anschütz
Erzähler / Charrington: Frank Auerbach
Erzähler / Syme: John Wesley Zielmann
Julia: Elif Esmen
Mutter u.a.: Sascha Maria Icks
O'Brien: Kay Krause
Erzähler / Goldstein: Jakob Tögel
Winston: Henning Bäcker
Kostprobe mit Einführung und probenbesuch sowie im Anschluss ein Pädagogengespräch: Dienstag, 7. November 2017, 19:00 Uhr / Oberes Foyer (Eintritt frei)
Die nächsten Vorstellungen: 18. u. 29. November, 19:30 Uhr / Großes Haus
Karten: 18,00 – 36,00 EUR (Premiere) / 15,00 – 33,00 EUR