Programmlinien 2024
Künstlerische Leitung: Daniel Ott und Manos Tsangaris
11 Produktionen mit Uraufführungen von
Lucia Ronchetti, Kai Kobayashi, Andreas Eduardo Frank/Patrick Frank, Mithatcan Öcal, Du Yun, Yiran Zhao,
Ted Hearne/Tamara Miller, Carlos Gutiérrez Quiroga, Eve Georges, Jiro Yoshioka, Nico Sauer, Alvin Curran
Koproduktionen mit Opernhäusern
Theater Basel, Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Kassel, Deutsche Oper Berlin
Kooperationen im öffentlichen Raum mit freien Musiktheaterkompanien: Het Geluid, Novoflot, Oblivia
Partizipations- und Kooperationsprojekt mit der Münchner Volkshochschule sowie der Hochschule für Musik und Theater München
On-the-Road-Format, Installation, Festivalgespräche, Campus (in Zusammenarbeit mit der LMU München/HfM Dresden) und mehr
Die Auswahl der diesjährigen Komponist*innen
Wovon haben sich die künstlerischen Leiter Daniel Ott und Manos Tsangaris leiten lassen? Fragt man sie, fällt als erstes das Stichwort: Nachwuchsgeneration. Und dann: Gegensätze. „Wir betrachten die unterschiedlichen Ansätze des neuen Musiktheaters als Studier- und Laborfeld“. Auf der einen Seite steht die Oper, in neuen Formen vertreten unter anderem von Mithatcan Öcal. Und es gibt Referenzfiguren, ohne die auch ein Nachwuchsfestival nicht denkbar wäre: „Lucia Ronchetti hat schon seit Langem einen ganz eigenen Zugang zum Musiktheater, sie arbeitet viel mit Überschreibung und bezieht sich zum Beispiel auf Barockopern“.
Der Guckkasten ist also nicht abgeschafft, aber genauso geht es um Formate, die Theater neu denken: Carlos Gutiérrez‘ Verständnis von Musik als sozialem Akt und das Verschwimmen mit Tanz und Theater. Oder die schrille Trash-Ästhetik von Nico Sauer: „Musik im herkömmlichen Sinne wird’s da gar nicht geben“.
Auch in diesem Jahr kommen bisher miteinander nicht bekannte Figuren zusammen: „Patrick Frank ist berüchtigt für seine diskursiven Formate. Andreas Eduardo Frank hat eine ganz andere musikalische Handschrift: Medienkunst, Elektronik – zusammen werden sie etwas irgendwo zwischen Stück und Installation entwickeln“. Und Kai Kobayashi wird zum ersten Mal mit Simone Aughterlony zusammenarbeiten, die sich mit quer und queer denkender choreographischer Arbeit profiliert hat.
Gegensätze in der Musiktheaterlandschaft sind auch die Institutionen und die freie Szene. War die Biennale schon immer ein spannender Zwitter, holen Ott und Tsangaris mit den drei Produktionen der „Neuen Linien“ explizit Gruppen aus der freien Szene zur Biennale. Schauplätze ihrer Produktionen sind öffentlich zugängliche Orte.
Ale Infos: muenchener-biennale.de