NATHAN DER WEISE – DER TEMPELHERR
NATHAN DER WEISE
von Gotthold Ephraim Lessing
Premiere: Freitag, 20. September 2019 | 19.30 Uhr | neues theater - Saal
»Vor grauen Jahren lebt‘ ein Mann im Osten, der einen Ring von unschätzbarem Wert aus lieber Hand besaß …« So beginnt der bekannteste und millionenfach auswendig gelernte Textteil dieses bald zweihundertfünfzig Jahre alten Schauspiels; so hebt sie an, die umwerfend überzeugende »Ringparabel«, die der weise Dichter und Denker Lessing seinem lebenserfahrenen Titelhelden in den Mund legte.Die Lessings Ringparabel zugrunde liegende Überzeugung, dass sich Religion durch vorurteilsfreie Menschenliebe zu beweisen hat, wirkt aktueller denn je. Religiöse Toleranz und Respekt gegenüber jedem Menschen – unabhängig von seiner Herkunft und seinem kulturellen Hintergrund – sind Tugenden, die die Basis friedlichen menschlichen Zusammenlebens bleiben.
Und auch das Bühnengeschehen um die Ringparabel herum überzeugt nach wie vor mit seiner zwischen Komödie und Tragödie angesiedelten großflächigen Verquickung von Familien-, Liebes- und Geschäftsgeschichten in Zeiten eines religionsbasierten Krieges, mit literarisch und philosophisch wertvoller Sprache und mit prallen Theaterfiguren. Allen voran der jüdische Kaufmann Nathan, der sein christliches Findelkind heil durch das muslimisch dominierte Jerusalem der Kreuzzüge zu bringen versucht. Und erst "unter stummer Wiederholung allseitiger Umarmungen fällt der Vorhang."
Regie Ronny Jakubaschk // Bühne und Kostüme Alexandre Corazzola // Musik Bastian Bandt //
Dramaturgie Sophie Scherer // Nathan Petra Ehlert // Recha Alexander Pensel // Tempelherr Marlene Tanczik // Patriarch, Sultan Saladin Nicoline Schubert // Sittah, AlHafi, ein Derwisch Nils Andre Brünnig // Daja, ein Klosterbruder Matthias Walter
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DER TEMPELHERR
von Ferdinand Schmalz
Premiere: Freitag, 20. September 2019 | 20.00 Uhr | neues theater - Kammer
Petra und Heinar können durchatmen! Endlich verwirklichen sie sich ihren Traum vom Eigenheim. Endlich haben sie die Flucht ins Grüne angetreten, um ihre Städterlungen mit sauberer Luft aufzufüllen. »Wir ziehn aufs Land«!, verkünden sie und laden ein, um den gewonnen Lebensraum mit ihren Freunden zu feiern. Und während Heinar schon konzentriert hackt und sägt und senst und schaufelt, gesellt sich die schwangere Petra zu den Gästen. Gemeinsam braten sie Würstchen und breiten ihr angehäuftes Fachwissen zum Thema Wohnideen aus: »die Tagesdecke selbst genäht, die Nachttische antik vom Trödler, das Bett aus Lärchenholz«.
Da plötzlich sammeln sich an den Grundstücksgrenzen einheimische Zaungäste und beäugen die frisch zugezogenen Städter. Aber je lauter die Landbevölkerung über die Fremden wettert, desto emsiger baut Heinar an seinem neuen Wohnsitz. Immer größer und verzweigter soll es sein: Stufen, Sockel, Säulen, ja sogar eine Statue wird sichtbar. »Aus den Ruinen des Kontinents«, so der ehrgeizige Häuslebauer, »müsse man sich selber neu erfinden, sich selbst gebären sozusagen«. Und wie aufs Stichwort, mitten auf dem Baugrund, platzt Petras Fruchtblase…
Regie Ingo Kerkhof
Bühne und Kostüme Jessica Rockstroh
Dramaturgie Henriette Hörnigk,
Bernhild Bense, sprachlos
Petra, seine Frau Marie Ulbricht
Kurt, ihr Vater Peter W. Bachmann
Markus, ein Freund von Heinar Harald Horvath
Christina, eine Freundin von Petra Sybille Kreß
Thomas, ihr Mann Till Schmidt