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"zwei herren von real madrid" von Leo Meier - Deutsches Theater in Göttingen "zwei herren von real madrid" von Leo Meier - Deutsches Theater in Göttingen "zwei herren von real...

"zwei herren von real madrid" von Leo Meier - Deutsches Theater in Göttingen

Premiere Sa, 13.4.2024, 19.45 Uhr • dt.1

In der Stille des Waldes treffen zwei Herren aufeinander. Der eine flippt Steine, der andere mag in seiner Freizeit keine Spiele. Obwohl sie beide offensichtlich seit geraumer Zeit für den gleichen Fußballclub – Real Madrid – auflaufen, sogar dreimal mit ihrer Mannschaft die Champions League gewonnen haben, scheinen sie sich zum ersten Mal zu begegnen.

Copyright: Thomas Aurin

Schnell wird die Unterhaltung intim, sie reden über das Sterben und ihre Gefühle beim Gewinn des Pokals. Eine vorsichtige Zuneigung wird spürbar und so nimmt der Mittelfeldspieler die Einladung des Stürmers an, Weihnachten im Kreise von dessen Familie zu verbringen. Eine zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden Herren bahnt sich an und wird auch nicht dadurch getrübt, dass das Bananenbrot, das der Mittelfeldspieler als Gastgeschenk mitbringt, bei der Mutter des Stürmers eine allergische Reaktion mit Todesfolge auslöst.

Am Neujahrsmorgen gibt sich die katholische Paterin alle erdenkliche Mühe, in einer unterhaltsamen Massenbeisetzung gleich fünf Verstorbene unter die Erde zu bringen. Die Trauergäste trinken gegen den Kater der Silvesterparty an und die beiden Herren wagen den ersten Kuss, während die nur scheintote Mutter ihre eigene Beerdigung verpasst. Der Kuss zweier Fußball-Stars kann der Öffentlichkeit natürlich nicht verborgen bleiben und wird zum heißen Thema auf einer Pressekonferenz des Clubs. Und wenn dann Spielerlegende Sergio Ramos über Leben und Tod philosophiert und die Ablösesummen ins Unermessliche wachsen, steigert sich die (Fußball)Welt ins Absurde, während die Liebesgeschichte der »zwei herren von real madrid« anrührende Normalität ist.

Leo Meier, in Berlin geboren und in Duisburg aufgewachsen, studierte Theaterwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, bevor er an die Folkwang Universität der Künste nach Essen wechselte, um dort ein Schauspielstudium zu absolvieren. Er stand auf den Bühnen des Deutschen Schauspielhaus Hamburg und des Schauspielhaus Bochum und ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Krimi-Freund*innen kennen ihn aus der »Sörensen«-Reihe, in der er neben Kathrin Wichmann und Bjarne Mädel ermittelt.

Regie
Matthias Reichwald
Bühne
Jelena Nagorni
Kostüme
Julia Elisabeth Beyer
Musik
Michael Kessler
Dramaturgie
Carlotta Huys

Mit: Katharina Pittelkow, Paul Trempnau, Leonard Wilhelm, Gerd Zinck

17.04
19:45-19:45 Uhr
24.04
19:45-19:45 Uhr
04.05
19:45-19:45 Uhr
13.05
19:45-19:45 Uhr
31.05
19:45-19:45 Uhr

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