Dabei kommt sie Coppélias Geheimnis auf die Spur: Sie ist kein Wesen aus Fleisch und Blut. Um Franz eine Lektion zu erteilen, schlüpft Swanilda daraufhin selbst in die Rolle Coppélias. Derweil will der dämonische Mechaniker Coppélius den jungen Mann verzaubern, um mit dessen Seele ein Experiment auf Leben und Tod durchzuführen …
Inhaltlich angelehnt an E. T. A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann (1816) aus der Sammlung Fantasie- und Nachtstücke – ein Werk der deutschen Schauerromantik – greift das Handlungsballett Coppélia das damalige Interesse an Automatenmenschen auf. Der französische Komponist Léo Delibes (1836 – 1891) komponierte das Stück im Jahre 1870, in dem es auch an der Pariser Oper uraufgeführt wurde. In der neuesten Fassung des Thüringer Staatsballetts wird es noch durch die Suite Les Animaux modèles von Francis Poulenc ergänzt.
Das Faszinosum der Erschaffung künstlichen Lebens ist ein Dauerbrenner und gewinnt gerade im Zeitalter der Technik immer mehr an Bedeutsamkeit: Was geschieht, wenn sich ein Mensch zu einem Schöpfer über Andere erhebt? Welche Vor- und Nachteile bringt Künstliche Intelligenz mit sich? Wodurch kann Bionik heutzutage noch schockieren und provozieren? In ihrer choreografischen Neuinterpretation von Coppélia erforscht Silvana Schröder wissenschaftliche Fantasien und menschliche Abgründe und erzählt diesen berühmten Stoff auf ihre ganz eigene Weise.
Musikalische Leitung / Stefano Cascioli
Inszenierung & Choreografie / Silvana Schröder
Ausstattung / Verena Hemmerlein
Dramaturgie Norbert Skowronek
Es tanzt das Thüringer Staatsballett
Philharmonisches Orchester Erfurt