Das Stück ist wild und geil und spannend und Phantasie anregend. Es bringt einen dazu, Angst um die Figuren zu bekommen und über das eigene Leben nachzudenken. Ich schätze mal, mehr kann man von einem Stück nicht verlangen." (Tom Waits)
Das „art musical“ WOYZECK, das der Regisseur Robert Wilson und der Songwriter Tom Waits - nach ihren großen Erfolgen mit „The Black Rider“ und „Alice“ - im November 2000 in Kopenhagen uraufführten, ist eine Bearbeitung des gleichnamigen Dramenfragments von Georg Büchner von 1837, einer auf Tatsachen beruhenden Geschichte über den Soldaten Franz Woyzeck, der am Zustand der Welt und sich selbst zugrunde geht. „Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einen, wenn man hinabsieht“, lässt Büchner seinen Woyzeck sagen. Und auch die Songs von Tom Waits und Kathleen Brennan beschreiben den Abgrund in uns selbst. Seit den 70er Jahren befasst sich Waits mit den dunklen Seiten der menschlichen Seele und diagnostiziert in seinen Songs die Krankheiten dieser Welt. So verwundert es kaum, dass ihn gerade der Woyzeck-Stoff zur musikalischen Bearbeitung inspirierte. „Blood Money“ heißt das nach der Uraufführung veröffentlichte Musikalbum mit Songs, die kongenial die Gefühle von Büchners Figuren in mitreißende und berührende Musik umsetzen.
Es klingt wie ein Menetekel auf unsere Zeit, in der "alles zur Hölle geht", niemand mehr dem anderen vertrauen kann und in der das von "Killern, Dieben und Huren“ besetzte Schiff namens Erde sinkt, denn - so ein Songtitel: - God´s Away On Business.
Weitere Vorstellungen: 10.10., 13.10.und 17.10.2009