Das Paar, das kein Paar mehr sein kann und vielleicht auch nie war, ist in einer Wohnung eingesperrt, zurückgeworfen auf seine wechselseitigen Abhängigkeiten und auf die Echos von Büchners Text.
Zeitungsberichte über mehrere Frauenmorde und die entsprechenden Gerichtprozesse hatten seinerzeit den Anstoß gegeben für Georg Büchners Woyzeck. Hinsichtlich der Gewalttaten von Männern an Frauen hat sich in den bald zweihundert Jahren kaum etwas geändert. Noch immer wird in Deutschland alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet.
Das ist der Punkt, an dem die Dramatikerin Mahin Sadri und der Regisseur Amir Reza Koohestani mit ihrem Text ansetzen. Sie suchen nach den genderspezifischen Machtverhältnissen und der strukturellen Gewalt im Privaten. Angesichts der sich wiederholenden Femizide in der Realität erzählen sie nicht nur einen Einzelfall, sondern zeigen auch ein Muster auf – nicht um es zu reproduzieren, sondern um es zu unterbrechen.
Regie Amir Reza Koohestani
Bühne Mitra Nadjmabadi
Kostüme Lea Søvsø
Video Phillip Hohenwarter, Benjamin Krieg
Musik Matthias Peyker
Licht Kristina Jedelsky
Dramaturgie Sima Djabar Zadegan, John von Düffel
Mit Lorena Handschin, Enno Trebs
Weitere Vorstellungen: Do, 16. um 19.30 Uhr, Sa, 25. um 20.30 Uhr, So, 26. September um 18 Uhr, sowie Di, 12. um 20 Uhr u. Di, 19. Oktober um 19.30 Uhr, jeweils mit englischen Übertiteln.