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WOLFGANG BORCHERT THEATER Münster: 480 Premieren in 60 Jahren - WBT feiert Geburtstag

Am 29. Dezember 1956, vor 60 Jahren, öffnete sich der Vorhang für die erste Vorstellung des heutigen Wolfgang Borchert Theaters. Damals gegründet als "Theater im kleinen Raum" mit nur 40 Sitzplätzen bot es einen Gegenpol zu den Stadt- und Staatstheatern, denen ihre nationalsozialistische Vergangenheit nachhing. Heute ist es ein Berufstheater mit vielfältigem Repertoire und festem Ensemble, das durch Gäste ergänzt wird.

In den 60 Jahren wurden 480 Premieren gefeiert. Es wurden Stücke von ca. 300 verschiedenen Autoren gespielt, am häufigsten Tennessee Williams, der insgesamt sieben Mal mit sechs unterschiedlichen Stücken gezeigt wurde. "Draußen vor der Tür", das einzige Theaterstück des Namensgebers Wolfgang Borchert, wurde drei Mal inszeniert. Damit gehört es zu den Stücken, die am häufigsten Premiere feierten, gemeinsam mit zum Beispiel "Leonce und Lena" (Georg Büchner) oder "Der Diener zweier Herren" (Carlo Goldoni).

 

Meinhard Zanger, seit 2006 Intendant am WBT, freut sich darüber, dass das Theater in Münster fest etabliert ist: "60 Jahre sind für ein Privattheater eine lange Zeit, da muss man einigen Stürmen trotzen – von künstlerischen Mode-Erscheinungen bis zu räumlichen, personellen oder finanziellen Engpässen. Das WBT hat sich nicht davon abbringen lassen, Geschichten zu erzählen, zu unterhalten, sich aber auch politisch einzumischen. Darauf sind wir stolz." In seine Ära fallen Shakespeares "Sommernachtstraum" 2012 im Gasometer, worauf er heute noch oft angesprochen wird, und der Umzug 2014 in die neue Spielstätte Flechtheimspeicher. Zanger und seine Mannschaft sorgen für einen verlässlichen Spielbetrieb mit sieben bis acht Premieren, ca. 300 Vorstellungen und 10-15 Gastspielen pro Saison.

 

Internationale Gastspiele führen das WBT in die Schweiz, nach Israel und Russland. 2012 wurde es in der Kritiker-Umfrage des Fachmagazins "Die Deutsche Bühne" zum besten Off-Theater gekürt, 2016 die Inszenierung "Was ihr wollt" auf den Privattheatertagen in Hamburg mit dem Monica-Bleibtreu-Preis und Luan Gummich auf einem russischen Theaterfestival für seine Darstellung des Ferdinand in "Kabale und Liebe" als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.

 

Gefeiert wird das 60-jährige Jubiläum in der ganzen Spielzeit, die unter dem Motto "Jetzt erst recht!" steht. Im Frühjahr erscheint ein Buch, das die Geschichte anschaulich zusammenfasst und auch die kleinen, persönlichen Geschichten von Mitarbeitern enthält. Zudem ist für Februar eine Geburtstags-Gala vorgesehen und im Mai die Uraufführung des Auftragsstückes zur Täuferbewegung.

 

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