Katzenelson floh nach dem Einmarsch der Deutschen von Lodz nach Warschau, wo er ins Ghetto geriet. Im Aufstand am 18.4.1943 gehörte er zu den Kämpfern, die alle wussten, dass sie sterben würden. Er aber sollte überleben, um der Welt die unsagbare Wahrheit über den Untergang des jüdischen Volkes mitzuteilen. Katzenelson wurde aus dem Ghetto geschleust und kam mit falschem Pass in ein Sonder-KZ in Frankreich.
Dort schrieb er Dos lied vunem ojsgehargetn jidischn volk. Es ist ein gewaltiges Gemälde, gemalt mit schwarzen Tränen in den schwarzen Himmel, und dennoch leuchtet ein Licht in dieser Finsternis. Denn Elend und Widerstand sind Wort geworden. Seine schlussendliche Deportation nach Auschwitz hat Katzenelson nicht überlebt. Er wurde am Tag seiner Ankunft, am 1. Mai 1944, zusammen mit seinem Sohn Zwi ermordet.
Wolf Biermann, dessen Vater in Auschwitz ermordet wurde, übersetzte das Poem ins Deutsche und sammelte die Spuren des Dichters und seiner Familie. 1999 schuf und vertonte er eine deutsche Nachdichtung der insgesamt 15 Gesänge. Biermann wurde mit allen großen deutschen Literaturpreisen ausgezeichnet.
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