In diesem Jahr wurden die 29 eingeladenen Produktionen aus 23 verschiedenen Sprachen Europas übersetzt. Am Ende konnte sich der Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel mit seiner Übertragung des norwegischen Stücks „Kaldt Produkt“ / „Kaltes Produkt“ von Matias Faldbakken gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Die Jury des Wiesbadener Kuriers begründete ihre Entscheidung
folgendermaßen:
„Hinrich Schmidt-Henkel hat es meisterhaft verstanden, in seiner deutschen
Übersetzung des norwegischen Stücks „Kaldt Produkt“ von Matias Faldbakken
mehrere Sprachebenen miteinander zu verknüpfen: Die hoch aktuelle Sprache
der Agenturen und SMS-Botschaften mit der einer zeitlosen ethisch-philosophischen Diskussion um die Möglichkeit von Freiheit für das
Individuum und deren Folgen. Dabei gerät er weder in die Gefahr, in
gegenwärtigen Jargon abzugleiten noch den Duktus eines abstrakten
wissenschaftlichen Diskurses vorzugeben. Darüber hinaus gelingt es ihm,
Henrik Ibsen, dessen Drama „Nora“ Modell für „Kaldt Produkt“ steht, als
Hintergrund-Autor im Zitat durchscheinen zu lassen.“
Hinrich Schmidt-Henkel ist seit 1987 literarischer Übersetzer aus dem
Norwegischen, Französischen und Italienischen. Er übersetzte bereits Texte
bekannter Dramatiker wie Jon Fosse, Peter Brook, Erlend Sandem und Yasmina Reza. Außerdem hat er Neuübersetzungen von Stücken Albert Camus und Henrik Ibsens geschaffen. Im Jahre 2000 wurde Hinrich Schmidt-Henkel mit dem Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung
ausgezeichnet, 2004 erhielt er den Paul-Celan-Preis des deutschen
Literaturfonds.