Es geht um die Migrationstradition der Männer der Minangkabau in West Sumatra. Familienbesitz vererben sie von Mutter zu Tochter. Junge Männer müssen die Heimat verlassen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie ziehen durch ganz Indonesien und leben vom Betrieb kleiner Padang-Reisküchen. Ein Minang muss lernen überall zu Hause zu sein – das macht ihn aus, als Mensch und als Mann.
Das Stück vereint die Martial Arts- Kunst des Pancak Silat mit Perkussion auf Besteck, Möbeln, Geschirr oder straff gespannten Sarongs und spielerischen Tellertänzen, bei denen traditionell Reisteller geschickt durch Gesellschaften und Versammlungen „getanzt“ wurden.
Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen 2011, ist die Nan Jombang Dance Company am 7. und 8.
September 2011 zum ersten Mal in Berlin zu sehen. Ihr zweitägiges Gastspiel findet in einem besonderen Kontext statt: Vom 8. September bis 30. Oktober 2011 bespielt die Filmemacherin und
Fotografin Ulrike Ottinger mit ihrer Ausstellung Floating Food das Haus der Kulturen der Welt. Quer
durch das ganze Haus öffnet sich in allegorischen Bildern eine Landschaft voller Sinnlichkeit mit
Fabelwesen und Figuren aus Ottingers einzigartigem Universum.
Mit dem Stück „Whisperings of Exile“ präsentiert der Choreograf Ery Mefri eine Hommage an die
kulturellen und kulinarischen Traditionen der Minang. Mefris Vater war ein traditioneller Tänzer, die
Mutter eine Goldweberin. Für den Choreografen aus West Sumatra ist das Moderne in seinen
Arbeiten nicht mehr und nicht weniger als eine Bereicherung des Traditionellen. Seine Tanzcompagnie Nan Jombang war unter anderem zu Gast beim Queensland Festival 2007 in Brisbane, Pesta Raya Malay Festival of Arts 2009 in Singapur und beim Theater der Welt 2010 in Essen.