Regisseur Bram Jansen widmet sich Henrik Ibsens Werk aus heutiger Perspektive und stellt mit «What about Nora?» Stück und Figuren neu auf. Was ist mit Nora los? Ibsens 1879 erschienenes Erfolgsstück erschütterte als Krimi des Seelenlebens die bürgerliche Moral und entwickelte sich bald zum Symbol für die Emanzipation der Frau. Die Geschichte der jungen Ehefrau und Mutter, die die heile Welt ihres Puppenheims gegen Eigenverantwortung und Selbstverwirklichung tauscht, hat seither zahllose Künstler fasziniert. Ob Nora wirklich gehen darf, war dabei von Anfang nicht ganz klar. Ibsen selbst war gezwungen, ein alternatives Ende zu schreiben, in dem sie um der Kinder willen bleibt.
Markierte Noras Aufbrechen in die Selbsterkenntnis 1879 noch einen Epochenbruch, ist das „Erkenne Dich selbst“ längst zum allgegenwärtigen Coaching-Imperativ geworden. An die Stelle rigider sozialer Normen ist die Aufforderung zur Selbstverwirklichung getreten. Der junge niederländische Regisseur Bram Jansen hat in Luzern mit dem Ensemble eine eigene Version der Geschichte um Nora, ihren Mann Torvald Helmer, seinen Freund Dr Rank, Frau Linde und den Angestellten Krogstad entwickelt, die alle zu Protagonisten erklärt. Die historischen Figuren rücken ganz nah an uns heran. Was erzählt uns das Puppenheim heute noch, über Zwänge und Lebenslügen, aber auch als unmögliche Sehnsucht nach einem widerspruchsfreien Leben?
Christian Baus, Nina Langensand, Verena Lercher, Lorenz Nufer, Mirza Šakić
Produktionsteam:
Inszenierung: Bram Jansen,
Dramaturgie: Julia Reichert,
Bühne und Kostüme: Sophie Krayer,
Musik: Jorg Schellenkens
Spieldaten:
Mi 18.01. (20.00 Uhr) / Fr 20.01. (20.00 Uhr) / So 22.01. (17.00 Uhr) / Mi 25.01. (20.00 Uhr) / Do 02.02. (20.00 Uhr) / Mi 08.02. (20.00 Uhr) / Do 09.02. (20.00 Uhr) / Sa 11.02. (20.00 Uhr) / So 12.02. (20.00 Uhr)