Nach einem gemeinsamen Ballbesuch gesteht er ihr seine leidenschaftliche Liebe, doch Charlotte hat ihrer Mutter auf dem Sterbebett versprochen, den soliden Albert zu heiraten. Während Werther seine Liebe nicht aufgeben will, gerät Charlotte in einen Gefühlskonflikt, der sich immer mehr zuspitzt. Sie heiratet Albert, Werthers Briefe rufen ihr allerdings die gemeinsamen Erlebnisse so stark in Erinnerung, dass sie sich und ihm ihre Liebe gesteht. Trotzdem weist sie ihn aus Pflichtgefühl gegenüber Albert erneut ab. Der ist allerdings misstrauisch geworden und zwingt Charlotte, Werther die Pistolen auszuhändigen, um die ihn dieser gebeten hatte. Charlotte erkennt zu spät, dass dies den Tod ihrer Liebe bedeutet.
Goethes Werke übten gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine große Faszination auf französische Komponisten aus, auch wenn ihre Opern-Bearbeitungen für deutsche Puristen meist ein Sakrileg darstellten. Während sich Gounods »Faust« nur sehr lose an Goethes Vorlage orientiert, kondensierte Massenet aus dem Briefroman »Werther« von 1774, der ganz aus der Sicht des liebenden Dichters geschrieben ist, eine echte Opernhandlung. Er schärfte die Personen und schuf eine sehnsüchtig romantische Musik, die dem Sog des Romans, der Ende des 18. Jahrhunderts eine Selbstmordwelle auslöste, durchaus entspricht.
Libretto von Edouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann nach Johann Wolfgang von Goethe
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Rudolf Piehlmayer
Regie Walter Sutcliffe
Bühne/Kostüme Kaspar Glarner, Miriam Draxl
Dramaturgie Ulrike Schröder
Abendbesetzung der Vorstellung am Sa, 29.01.2011, 19:30 Uhr:
Iago Ramos, Mario Solimene, Lucia Cervoni, Susanne Drexl, Paul Sketris, Chan Young Lee, Wolfgang Klose, Julie Martin du Theil, Maria Neumann, Hendrikje van de Ven, Klara Schuldt, Henning Stangl, Leonard Becker, Ronny Karbaum, Götz Wagner, Sasha Lemic