Sie kennen sich schon lange und gut, Wladimir und Estragon sind ein aufeinander eingespieltes Paar, ihre Kommunikation ist ein ritualisiertes Spiel. Es gibt Zärtlichkeit und Bosheit, Sentimentalität und Schadenfreude, Solidarität und Überdruss, Sinn und Blödsinn, Binsen der Weisheit. Sollen sie sich zur Abwechs-lung aufhängen oder einfach nur trennen? Aber ihr Weg kann sich nicht trennen, muss sich erfüllen im Warten auf den ominösen Godot. Die Begegnung mit dem schwadronierenden Pozzo und seinem schweigsamen Knecht Lucky, auch sie ein Paar auf Gedeih und Verderb, bestätigt die Ausweglosigkeit der Situation, die sich im zweiten Teil des Stücks auf veränderte Weise wiederholt, Zeit ist vergangen und alles ist noch schlimmer geworden.
Das 1953 uraufgeführte Drama wurde lange Zeit als Exponent des düstersten Nihilismus verstanden, gar als Endpunkt der dramatischen Literatur geschmäht. In dieser Deutung traf es die verzweifelte intellektuelle Stimmung nach dem Weltkrieg. Erst Becketts Inszenierungen
seiner eigenen Stücke, ab den späten 60er Jahren im Schillertheater Berlin, machten das Komödiantische, Clowneske, den genialen, weisen Humor seiner dramatischen Figuren bewusst.
Inzenierung: Ingo Putz
Bühne und Kostüme: Britta Langanke
Mit: Holger Teßmann (Wladimir), Michael Meichßner (Estragon), Fredi Noël (Pozzo), Dario Krosely (Lucky) und einem kleinen Jungen (Videoeinspielung)
Vorstellungstermine:
Samstag, 04. Juni, 20:00 Uhr
Freitag, 10. Juni, 20:00 Uhr
Samstag, 11. Juni, 20:00 Uhr
Freitag, 17. Juni, 20:00 Uhr
Samstag, 18. Juni, 20:00 Uhr
Samstag, 25. Juni, 20.00 Uhr
Freitag, 01. Juli, 20:00 Uhr
Samstag, 02. Juli, 20:00 Uhr
Freitag, 08. Juli, 20:00 Uhr
Samstag, 09. Juli, 20:00 Uhr
Freitag, 15. Juli, 20:00 Uhr
Samstag, 16. Juli, 20:00 Uhr