Er hätte einem verletzten Mann helfen wollen, ihn dann aber doch zurückgelassen. Danny möchte die Polizei rufen, Helen aber warnt davor die Aufmerksamkeit auf den vorbestraften Liam zu lenken. Der Schutz ihres Bruders ist ihr wichtiger als die medizinische Versorgung für den fremden Mann. Im Gespräch verstrickt sich Liam jedoch zunehmend in Widersprüchen. In einem Strudel aus Loyalität und falsch verstandenem Familiensinn verlieren Helen und Danny nach und nach den Boden unter den Füßen und jedes Gefühl für Moral und Gesetz.
Dennis Kellys Stück breitet gekonnt das Panorama menschlicher Ängste und Vorurteile aus und lässt den Zuschauer mit der Frage zurück, ob er selbst immer zielsicher den moralisch richtigen Grad zwischen Gut und Böse gefunden hätte. Schwarz und weiß verschwimmen zu grau und es wird vor Augen geführt, wie schwer es sein kann, die richtige Seite zu erkennen.
Harald Weiler, der vorrangig im Altonaer Theater und Theater Kontraste in Hamburg inszenierte und im Jahre 2012 dort mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet wurde, nimmt sich dieses Stoffes an.
Inszenierung: Harald Weiler
Bühne und Kostüme: Lars Peter
Dramaturgie: Miriam Normann
Helen: Meike Anna Stock
Danny: Jörg Bruckschen
Liam: Peter Christoph Scholz