Der Volpone unserer Zeit hat sein Geld mit Discountmärkten gemacht, und nun, da er alt und kränklich geworden ist, lässt er sich in einer noblen katholischen Kurklinik "zutodepflegen". Am Zutodepflegen bereichert sich ihrerseits die Klinikchefin Frau Dr. Fliegel, die ihren Patienten Volpone scheinbar ganz selbstlos berät. Dieser empfindet ein ausgemachtes Vergnügen daran, die Spekulationen um seinen baldigen Tod anzuheizen und damit seine "Freunde" und potentiellen Erben in eine erbitterte Rivalität um seine Gunst zu schicken. Herr Geier, sein ehemaliger Personalchef, Herr Raabe, sein Anwalt und Herr Wolfowitz, sein Geschäftskonkurrent überbieten sich in kriecherischen und peinlichen Avancen, garniert mit fetten materiellen Geschenken. Frau Dr. Fliegel beobachtet und lenkt die Erbschleicher aus souveräner Distanz und muss am Ende nur die Hände aufhalten ...
Wer den Autor von "Herr Ritter von der traurigen Gestalt", "Eos" und "80 Tage, 80 Nächte" kennt, kann sich die lustvollen Seitenhiebe auf unsere geldgierige Zeit, aufs Gesundheitswesen, auf das Rechtssystem vorstellen, mit denen die "Volpone"-Adaption gespickt ist.
Kein anderer als Harald Schmidt wird sich der sarkastischen Rundumschläge des geldgeilen Protagonisten annehmen, und inszenieren wird der komödienerprobte Christian Brey.
Regie: Christian Brey; Bühne: Anette Hachmann, Elisa Limberg; Kostüme: Petra Bongard; Musik: Matthias Klein; Dramaturgie: Kekke Schmidt
Mit: Benjamin Grüter (Jonas Wolfowitz), Matthias Klein (Pfleger), Sarah Sophia Meyer (Grazyna Raabe), Florian von Manteuffel (Wilfried Raabe), Rainer Philippi (Peter Geier), Lutz Salzmann (Bernhard Wolfowitz), Harald Schmidt (Volpone), Minna Wündrich (Frau Dr. Fliegel)