Erwünscht sind Herren mit Erfahrung in der Statisterie, die spielbegabt und musikalisch sind und vielleicht bereits über Sprecherfahrung auf der Bühne verfügen. Gesucht werden gerne auch ältere Herren, Typ „alter Politiker“ oder „Mafioso“, gerne bis zu 70 Jahren und gerne auch mit Migrationshintergrund.
Ein Komparsenvorsprechen findet am 11. Oktober 2010 um 15.00 Uhr in einer Probebühne des Volkstheaters statt (genauer Ort wird vom Regieassistenten Thomas Schöndorfer bekanntgegeben).
Anmeldungen zum Vorsprechen unter schoendorfer@volkstheater.at
Antigone
von Sophokles
Fassung von Hajo Kurzenberger und Stephan Müller
Premiere: 4. März 2011
Die 442 v. Chr. entstandene Tragödie erzählt vom Konflikt zwischen dem thebanischen Herrscher Kreon und Antigone, Tochter des Ödipus und Schwester des Polyneikes, der im Krieg gegen die eigene Stadt vor den Mauern Thebens gefallen ist. Kreon erlässt ein Bestattungsverbot für den Staatsfeind, dem sich allein Antigone widersetzt. Denn die einzige potenzielle Verbündete, ihre Schwester Ismene, verweigert sich diesem Ungehorsam. Antigone wird beim Versuch, den Leichnam zu beerdigen, gestellt und von Kreon, in verblendeter Hybris zum Tod verurteilt. Vergeblich versucht Haimon, Kreons Sohn und Antigones Verlobter, den Vater umzustimmen, doch weder er, noch die Warnungen des Sehers Teiresias vermögen es, die machtfixierte Haltung Kreons zu erschüttern. Seine Einsicht kommt zu spät: Antigone hat sich erhängt, Haimon tötet sich. Und auch Kreons Frau Eurydike hat sich auf die Nachricht vom Tod des Sohnes hin das Leben genommen.
Sie sei der „ideale Mensch, der illegal handelt" und „allen Gefahren Trotz bietet", schwärmte Malvida von Meysenburg. Nicht nur der mütterlichen Freundin Nietzsches, auch Brecht, Anouilh und anderen galt sie als Inbegriff widerständigen Handelns gegen eine tyrannische Staatsmacht: Antigone. Das Thema ihrer Tragödie ist heute so aktuell wie vor 2500 Jahren. Politisches Drama, königliche Familientragödie: Sophokles' Stück ist beides. Durch die Zweideutigkeit der Konstellation entfaltet sich auf poetische Weise eine menschliche Konfliktsituation, die unter dem nur dunkel zu erahnenden Regime der Götter unauflöslich ist.
Regie: Stephan Müller
Bühne: Hyun Chu
Kostüme: Birgit Hutter
Musik: Wolfgang Mitterer
mit Andrea Wenzl, Nanette Waidmann; Raphael von Bargen, Günter Franzmeier, Rainer Frieb u.a.