Nie hat die Mutter viel von sich erzählt, und fünf Jahre vor ihrem Tod ist sie zum Unverständnis der Kinder völlig ver-stummt. Nur widerwillig machen sich Jeanne und Simon auf die Reise, das unbekannte Leben der Mutter zu rekonstruieren. Die Suche nach Wahrheit führt direkt ins Zentrum des sorgsam gehüteten Geheimnisses der eigenen Herkunft und deckt auf, wer diese Mutter wirklich war, und wer die Zwillinge wirklich sind. Nach und nach erkennen die ahnungslosen Nachgeborenen ihre eigene Verstrickung in eine von Bürgerkrieg und sinnloser Gewalt geprägte unbekannte Vergangenheit, die alle bisherigen Sicherheiten über den Haufen wirft und zu neuer Orientierung zwingt...
"Verbrennungen" ist eines der aufwühlendsten Theaterstücke der letzten Jahre und eine Familientragödie von antikem Ausmaß. Seine Sprachgewalt, die langsame Enthüllung der Wahrheit und die geschickte Verzweigung von Zeit- und Handlungsebenen sind großes, fesselndes Theater.
Wajdi Mouawad wurde 1968 im Libanon geboren. Als er acht Jahre alt war, emigrierte seine Familie nach Frankreich, wo er aufwuchs, bevor er 1984 nach Montreal ging. Mouawad ist Schauspieler, Regisseur und erfolgreicher Autor. Er hat inzwischen rund zehn Theaterstücke geschrieben. "Verbrennungen" ist der zweite Teil einer Trilogie, die sich mit Krieg und Exil auseinandersetzt.
Mit Meriam Abbas, Nina El Karsheh, Gisela Leipert, Nicoline Schubert, Andreas Herrmann, Oktay Khan, Roland Kuchenbuch, Philipp Mauritz, Henrik Schubert //
Regie Petra Luisa Meyer // Bühne Matthias Schaller // Kostüme Jessica Karge
Weitere Termine 10.11., 19.30 Uhr; 18.11., 15 Uhr; 01.12., 14.12. und 15.12., jeweils 19.30 Uhr www.hansottotheater.de
Karten: Tel. 0331 - 98 11 8 // kasse@hansottotheater.de