
Rastlos gerät er in einen Rausch, in dem er auf Margarete trifft. Ihre Schönheit und Reinheit faszinieren ihn und er verfällt ihr. Mithilfe des Strippenziehers Mephisto, der plötzlich aus dem Nichts auftaucht, verführt er die junge Frau und reißt sie damit in den Untergang.
Der Text galt jahrelang als verschollen, bevor er 1887 im Nachlass einer Weimarer Hofdame wiederentdeckt wurde: »Urfaust«, der parallel zu »Die Leiden des jungen Werther« um 1775 in Frankfurt am Main entstand. Das Stück ist ein unfertiges szenisches Fragment, das Johann Wolfgang Goethe erst 23 Jahre später zu seinem »Faust. Eine Tragödie« weiterentwickelte.
In dem unfertigen, szenischen Fragment liegt der Fokus – im Gegensatz zum etwa 25 Jahre später entstandenen »Faust« – hauptsächlich auf der Liebe der kleinbürgerlichen Grete mit dem Intellektuellen Faust und weniger auf dem metaphysischen Streben nach Macht.
Regisseur Krzysztof Minkowski hat gemeinsam mit Bühnenbildner Konrad Schaller ein Setting einer provinziellen Kleinstadt entwickelt, in der es keine Aussichten, keine Arbeit und nur fahle Fassaden gibt. Im Mittelpunkt steht eine Bushaltestelle, an der Faust seine politischen Parolen und Anklagen
an die Welt proklamiert. Der Regisseur möchte dem Stück dessen Pathos entziehen: Minkowski sieht in Faust eine Figur der Gegenwart, einen »ausgestoßenen Verschwörungsspinner«, der zum Amokläufer wird. Und so wird der Klassiker zum modernen Krimi, dessen philosophische Tiefe dadurch umso heutiger anmutet…
Regie Krzysztof Minkowski
Bühne, Kostüme Konrad Schaller
Musik Micha Kaplan
Dramaturgie Laura Busch
Faust Ralph Opferkuch
Mephisto Christoph Förster
Gretchen Isabel Will
Marte Undine Schmiedl
Lieschen Maike Schroeter
Valentin Frederik F. Günther
Wagner Michael Ruchter
Erdgeist Andreas C. Meyer
Weitere Vorstellungen zu 22,- €/erm. 12,- €, an der Theaterkasse,
Tel: (0391) 40 490 490, kasse@theater-magdeburg.de und www.theater-magdeburg.de