Es geht um die Welt nach dem Ende der westlichen Zivilisation: Geld hat keine Bedeutung
mehr, Kultur und Machtstrukturen, wie wir sie kennen, sind zerstört. Unser Heute ist Geschichte.
Ist die Apokalypse eingetreten? Oder die Vorhersagen der Mayas? Drei Überlebende
philosophieren: ein Migrantensohn, der eine Abkehr von Konsumismus, Wegwerfgesellschaft
und weltweiter Beherrschung der Schwachen durch die Starken für möglich gehalten hatte;
ein deutscher Akademiker, der die westliche Welt trotz Finanzkrise, Klimawandel und Welthunger
verteidigt; und eine mexikanische Medizinfrau, die zwischen Kritik, Ritus und Weisheit
steht.
Die Idee eines Gegenentwurfs zur westlichen Zivilisation steht im Zentrum des Stückes Ya
Basta!(UA). Sie bezieht sich auf die Lebensweise der Tojolabal: Das Weltbild dieses Maya-
Volkes setzt einen gleichberechtigten Umgang zwischen Mensch, Tier und Umwelt voraus.
Auch von den Idealen der mexikanischen Zapatisten, die sich auf indigene Gesellschaftsstrukturen
und Weltanschauungen beziehen, ließ sich Jorge Angeles inspirieren: Die zapatistische
Befreiungsbewegung kritisiert mit ihrem Schlachtruf „Ya Basta!“ („Es reicht!“) globale (Fehl-)
Entwicklungen und kämpft u. a. gegen die Ausbeutung der indigenen Bevölkerung.
Deutsch von Katharina Uhlig
Inszenierung: Jorge Angeles
Bühne und Kostüme: Lydia Merkel
Dramaturgie: Barbara Kastner
Mit: Helen Wendt; Felix Banholzer, Cornelius Gebert
Weitere Termine: 16., 22., 25. September; 3., 26. Oktober; 2. November 2012
Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr.