Virtuosität als außergewöhnliche Begabung, gar als Geschenk des Himmels? Scheinbar übermenschliche Fähigkeiten auf dem Instrument in Verbindung mit der Originalität des Einfalls und kompositorischer Meisterschaft sind das Rezept, Menschen in den Bann zu ziehen, die Massen zu begeistern und die Phantasie anzuregen: Ist ein Virtuose ein Mensch aus Fleisch und Blut, hat er eine besondere Verbindung zu den Göttern – oder hat er gar einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?
Drei Virtuosen der Musikgeschichte stehen jeweils im Mittelpunkt der drei Choreografien, die der Ballettabend „Virtuosi“ zusammenführt: Wolfgang Amadeus Mozart, Niccolò Paganini und Jimi Hendrix. Ausgangspunkt aller drei Choreografien ist die Musik der drei genannten Künstler, von der aus sich die drei sehr unterschiedlichen Choreografien dem Phänomen Virtuosität, aber auch dem Menschen hinter der Musik zu nähern versuchen.
Für die Oper Halle entstand 2007 Ralf Rossas Choreografie „Amadeus“, die sich ausgehend von zentralen biografischen Stationen der Person Mozarts nähert. In einer neuen, überarbeiteten Fassung wird sie nun in Würzburg zu erleben sein.
1978 debütierte Youri Vámos als Choreograf mit „Paganini“ an der Bayerischen Staatsoper. Seine Choreografie ist kein Handlungsballett, sondern eine tänzerische Variation über das Thema, anknüpfend an die verwendete Musik: Sergej Rachmaninoffs Variationswerk „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ für Klavier und Orchester.
Im dritten Teil, einer Uraufführung von Anna Vita, geht es um einen Virtuosen des 20. Jahrhunderts: Rocklegende Jimi Hendrix. Aber auch hier steht, wie bei „Paganini“ weniger die Person des Virtuosen, denn die durch seine Musik ausgelöste Faszination und zugleich das in ihr eingefangene Lebensgefühl einer ganzen Generation im Mittelpunkt
Künstlerische Leitung: Anna Vita
Choreografie: Ralf Rossa, Youri Vámos, Anna Vita
Bühne: Verena Hemmerlein
Kostüme: Susanna Harhausen, Götz Lanzelot Fischer
Licht: Klaus Gärditz