Ausgewählte Lieder, Klavierstücke und Orchesterwerke, die in Theresienstadt komponiert und aufgeführt wurden, sind für das Quintett I SALONISTI bearbeitet worden. Es handelt sich um Musikstücke der Theresienstadt-‐Häftlinge Karel Berman, Robert Dauber, Hans Krása, Martin
Roman, Erwin Schulhoff, Karel Švenk, Viktor Ullmann und Ilse Weber.
Die enorm breit gefächerte Vielfalt der Musik aus Theresienstadt ist in « als ob ... » in drei Kapitel gegliedert.
Das Titel-‐gebende Gedicht „als ob“ stammt vom Kabarettisten Leo Straus, der 1942 zuerst
nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz-‐Birkenau deportiert und ermordet wurde.
Die Aula des PROGR wird zum gemeinsamen Ort für Publikum und Musiker. Lichtgestaltung und
Raumobjekte heben die Trennung zwischen Besuchern und Künstlern auf. Die im Raum verteilten Holzbänke, Filzmatten und Lichtgitterstäbe evozieren sowohl Gedanken an die Lebensumstände im
Lager wie auch an die dank der gespielten Musik durchschimmernde Hoffnung. Der Bühnenraum mit
dem rechteckigen Grundriss einer Gefängniszelle und seinenmvageman einn Hakenkreuz mahnenden
Linien ist szenischer Raum für Musikern und Publikum.
Die Musiker wechseln je nach Charakter der Musikstücke ihre Spielorte. Sie bewegen sich mit ihren
Instrumenten zwischen den Zuschauern und schaffenm so immer neue musikalische und räumliche
Konstellationen.
I SALONISTI spielen dabei in wechselnder Besetzung, vom Solo bis zum Sextett. Originalstimmen von
Überlebenden als Einspielungen ab Band stellen den Bezug zur geschichtlichen Realität her. Die
eingespielten Zeitzeugenberichte, darunter die Rede von Paul Eppstein (1902-‐1944), des
Judenältesten in Theresienstadt, erinnern an die grausame Realität von damals.
« als ob ...» soll der unschuldigen Menschen gedenken, denen die Musik und das Musizieren etwas Halt in ihrem unmenschlichen Alltag gab.
Der Kerngedanke des Projekts «als ob...» ist geprägt vom 2011 veröffentlichten Roman „Gerron“ des
Zürcher Schriftstellers Charles Lewinsky. Der deutsche Schauspieler und Regisseur Kurt Gerron
(1897-‐1944) musste 1944im Auftrag der Nazi „Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm naus
dem jüdischen Siedlungsgebiet“ drehen. Danach wurden der Regisseur und die meisten Schauspieler
nach Auschwitz-‐Birkenau deportiert undnermordet.
Von den insgesamt 140’000 Juden, die nach Theresienstadt gebracht wurden, sind 90’000 in die
Vernichtungslager im Osten deportiert und ermordet worden, weitere 33’000 starben während ihres
Aufenthalts n Theresienstadt an Unterernährung oderEpidemien.
I SALONISTI
Das fünfköpfige Berner Ensemble I SALONISTI wurde 1981 gegründet und hat seither Konzerte in
aller Welt gegeben. Das Repertoire reicht von Musik aus Oper und Operette, Tango, Salonmusik,
Zigeunermusik bis hin zu Filmmusik. Weltweite Berühmtheit erlangte das Quintett 1997 mit seinem
Auftritt als Bordkapelle im Film „Titanic“ von James Cameron. Zahlreiche CD-‐m Einspielungen
dokumentieren das musikalische Schaffen von I SALONISTI.
Vorstellungen
14. März, 18.00 Uhr
15. März, 15.00 Uhr
19. März, 19.00 Uhr
21. März, 19.00 Uhr
22. März, 19.00 Uhr
Ticket-‐Reservation
Weitere Informationen www.isalonisti.ch