Ob zur Unterhaltung bei Volksfesten, für den prunkvollen Staatsempfang oder als Antrieb zum gemeinsamen Voranschreiten – er ist eine emotionale Waffe, die zuverlässig ins Ziel trifft.
Bereits in den 1970er Jahren stellte Mauricio Kagel fest, er wünsche „keine Marschmusik, die dazu dienen könnte, einen Sieg zu erringen“ und komponierte stattdessen Zehn Märsche um den Sieg zu verfehlen. Durch rhythmische Verschiebungen ist es unmöglich, nach dieser Musik zu marschieren. Fast vierzig Jahre später, angesichts verstärkt kriegerischer Drohgebärden, erforschen Musiker*innen des Philharmonischen Staatsorchesters und Ensemblemitglieder politische Floskeln und stampfende Rhythmen und stolpern dabei über die manipulativen Mechanismen von Sprache und Musik.
Die Reihe Hörtheater zeigt auch in ihrem vierten Jahr musiktheatrale Spielarten an den Übergängen von szenischem Konzert, Performance, Installation und Spektakel und erkundet dabei neue Klangräume.
Marsch Manipulation (UA)
Musikalische Leitung: Mike Millard
Inszenierung: Anselm Dalferth
TERMINE
3.09.2017, 11.09.2017, 17.09.2017, 24.09.2017