Sergej Prokofjev’s Sonate für Flöte und Klavier D-Dur, Op. 94 entstand 1943 – erst nachdem er den USA und Paris den Rücken zugewandt hatte, um wieder in der Sowjetunion zu leben. Dort fand der Komponist, der weniger der musikalischen Ästhetik seiner Zeit als dem Stellenwert der Musik im Gefüge der Gesellschaft und Natur verpflichtet war, Inspirationen für seine kammermusikalischen Werke.
Ebenso wie Prokofjev, der als junger Mann schon als herausragender Konzertpianist debütierte, sind auch der belgisch-französische Komponist César Franck und der Russe Sergej Rachmaninow schon früh als virtuose Pianisten in ganz Europa bekannt geworden. So übergab Franck seinem Freund und belgischem Landsmann, dem berühmten Geiger Eugène Ysaye, 1886 als Hochzeitgeschenk die Sonate für Violine und Klavier in A-Dur. Unverkennbar scheint hier im Klavierpart für die Komposition der ehemalige Konzertpianist durch.
Auch bei der dritten ausgewählten Sonate für Klavier und Violoncello in g-Moll Op. 19 von Sergej Rachmaninow bleiben zwei Komponenten deutlich hörbar. Zum einen die reife Meisterschaft als Pianist und die enge Zusammenarbeit für diese Sonate mit dem russischen Cellisten Anatoli Brandukow, dem er sie 1901 widmete, und zum anderen die unüberhörbare große Liebe zur russischen Heimat, wie sie auch die Werke von Prokofjev erleben lassen.
Für die kammermusikalischen Werke wählte Daniel Goldin diesmal bewusst den Aufführungsort des Kleinen Hauses, um die Intimität und das Zusammenspiel von Live-Musik und Tanz zu erhöhen. Das Tanztheater wird mit Solisten des Sinfonieorchesters Münster arbeiten und lädt einen Pianisten für diesen Abend ein.
Choreographie: Daniel Goldin
Bühne: Matthias Dietrich
Kostüme: Gaby Sogl
Lichtgestaltung: Reinhard Hubert
Es tanzen:
Alice Cerrato, Hsuan Cheng, Daniel Condamines, Karen Ilaender, Tsutomu Ozeki, Ines Petretta, Antonio Rusciano, Matthias Schikora
Es spielen:
Klavier: Wolfgang Wiechert/ Kateryna Makhotina, Flöte: Friederike Wiechert, Violine: Karin Struck/ Mihai Ionescu, Violoncello: Michael Schlechtriem/ Monika Krack
Weitere Vorstellungen im November:
Mittwoch, 18. November, 19.30 h
Freitag, 20. November, 19.30 h
Samstag, 28. November, 19.30 h