Die «Szenen über die gedehnte Gegenwart» zeigen die Sängerin Marta und ihren Ehemann Calogero, der es nicht schafft, aus Marta eine bürgerliche, glückliche Ehefrau zu machen. Beide ersehnen vom anderen, was der nicht geben kann.
Ihre Sehnsüchte nach der Bühne und nach einer freien, selbstbestimmten Persönlichkeit lassen sie im erstmöglichen Moment ausbrechen. Sie wird wachsen daran, er dagegen nutzt die Situation, um in die Neurose auszuweichen. Seine Unfähigkeit, Leben zu akzeptieren, treibt ihn zur Konstruktion einer Parallelexistenz. Der Ersatz gerät ihm zur Realität und am Ende erahnen wir, dass er sich dessen bewusst ist, das Spiel aber nicht mehr verlassen mag.
So wird mit den Mitteln der italienischen Gesellschaftskomödie über Entfremdungsmodelle unserer Zeit berichtet. Und da wir alle davon betroffen sind, auch die nichts besserwissenden Autoren, wird es nur so gehen, dass wir von den Figuren mit ‹liebender Ironie› berichten, denn wir sind ja alle gemeint.
Mit «La grande magia» komponierte Manfred Trojahn sein viertes Opernwerk und greift dabei mit einem Werk von Eduardo de Filippo bereits zum dritten Mal auf einen Stoff aus dem neapolitanischen Theater zurück. Schon mit «Enrico» (UA Schwetzinger Festspiele 1991) und «Limonen aus Sizilien»
(UA Städtische Bühnen Köln 2003) verarbeitete Manfred Trojahn Sujets aus dieser Ära des süditalienischen Theaters des 20. Jahhunderts.
Drei Jahre ist es her, dass mit Adriana Hölzkys «Der gute Gott von Manhatten» an der Sächsischen Staatsoper ein zeitgenössisches Opernwerk zur Uraufführung kam. Am 10. Mai 2008 wird nun Albert Langs Inszenierung von
Manfred Trojahns modernen Musiktheaterwerk am traditionsreichen Ort am Dresdner Theaterplatz seine Uraufführung erleben. «La grande magia» setzt damit die Geschichte der Dresdener Uraufführungen fort, der bereits
Werke wie Wagners «Rienzi», «Der fliegende Holländer», «Tannhäuser» oder
Richard Strauss’ «Salome» und «Elektra» vorausgegangen sind.
Musikalische Leitung
Jonathan Darlington
Inszenierung
Albert Lang
Konzeptionelle Mitarbeit
Andreas Zeißig
Bühnenbild und Kostüme
rosalie
Dramaturgie
Ilsedore Reinsberg
Marta Di Spelta
Marlis Petersen
Calogero Di Spelta
Rainer Trost
Matilde Di Spelta
Andrea Ihle
Rosa Intrugli
Sabine Brohm
Oreste Intrugli
Gerald Hupach
Marcello Polvero
Jürgen Commichau
Gregorio Polvero
Jonas Gudmundsson
Mariano d’Albino
Christoph Pohl
Otto Marvuglia
Urban Malmberg
Arturo Recchia
Tom Martinsen
Zaira
Barbara Hoene
Amelia
Romy Petrick
Sächsische Staatskapelle Dresden