Schon ist der Volkssturm mobilisiert, schon die Rheinbrücke mit Sprengladungen versehen, um den Vormarsch der Alliierten aufzuhalten, da bildet sich um den ehemaligen Studienrat und KZ-Insassen Josef Benz eine bewaffnete Widerstandsgruppe. Diese Kampfgruppe Benz besetzt am 22. April das Haus des amtierenden Polizeikommandanten und SS-Sturmbannführers Petersen, nimmt dessen Frau als Geisel und zwingt Petersen dazu, auf die kampflose Übergabe der Stadt hinzuarbeiten. Der Plan glückt, und nach der Einnahme der Stadt machen die Franzosen Josef Benz zum Oberbürgermeister - für wenige Tage. Dann nämlich wird er wegen einer Lappalie verhaftet und arretiert - und begegnet in der Haft Petersen wieder. Petersen versucht unterdessen alles, um seine Rehabilitierung bei den Militärbehörden durchzusetzen und stellt die Vorgänge um die kampflose Übergabe als ausschließlich sein eigenes Werk dar.
Diese wahre Geschichte war Anlass für den gebürtigen Konstanzer Autor, Film- und Theaterregisseur René Harder, auf Spurensuche zu gehen. Aus sehr umfangreichen Recherchen, Gesprächen mit Beteiligten und Hinterbliebenen hat er ein Theaterstück entwickelt, das ein spannungsreiches Detail der Konstanzer Stadtgeschichte erzählt - und zugleich die Frage stellt nach der historischen Wahrheit und unserem Umgang mit ihr.
Inszenierung René Harder | Bühne und Kostüme Stephan Testi
mit Anja Panse; Ingo Biermann, Stefan Neuhaus, Heimo Scheurer, Hans-Helmut Straub
Weitere Vorstellungen: 14., 15., 16., 19., 20., 28., 29., 30. Juni 20 Uhr, Spielgelhalle