Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST von von Moritz Seibert - JUNGES THEATER BONNUraufführung: ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST von von Moritz Seibert -...Uraufführung: ICH SEHE...

Uraufführung: ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST von von Moritz Seibert - JUNGES THEATER BONN

Premiere 15.06. 2012, 19.30h. -----

Drei Jungen, zwei Mädchen, alle 15 oder 16 Jahre alt, leben in derselben Vorortsiedlung, besuchen dieselbe Klasse, kennen sich seit vielen Jahren. Jetzt sind Sommerferien, und sie wollen ein Wochenende zusammen an einem kleinen Waldsee zelten, drei Tage lang nichts machen als quatschen, schwimmen, grillen oder Volleyball spielen – soweit die offizielle Version.

Am späten Nachmittag erreichen sie also den See, der abgeschieden im Wald liegt. Nur selten kommen Spaziergänger hier vorbei, meist herrscht völlige Ruhe. Sie bauen ihre Zelte auf, machen ein Feuer, die Stimmung ist bestens. Später am Abend beschließen sie, ‚Flaschendrehen‘ zu spielen. Die Stimmung steigt, die Spannung auch. Einer der Jungen erzählt von einer Variante des Spiels, bei der es zu sexuellen Kontakten zwischen den Spielern kommen würde. Die anderen sind irritiert, fasziniert und schockiert zugleich. Dieses Spiel zu spielen würde bedeuten, Grenzen zu überschreiten, die zu überschreiten sie bisher nie gewagt hatten. Caro ist strikt dagegen, aber je mehr sie protestiert, umso entschlossener scheinen die anderen, das auszuprobieren. Caro brauche ja nicht mitspielen, wenn sie sich nicht traut. Nicht mitzumachen traut sie sich aber auch nicht.

 

Die Spannung steigt und steigt, und mit jedem Dreh der Flasche rückt die Entscheidung näher. Da erschrickt Caro plötzlich furchtbar. Sie hat etwas gesehen, im Wald, gleich hinter dem Gebüsch, einen Mann. Sie unterbrechen das Spiel und suchen die Umgebung des Lagers ab – niemand zu sehen. Sie spielen weiter, aber Caro ist nicht mehr zu beruhigen. Sie schwört, einen Mann gesehen zu haben, wird immer ängstlicher. Sie will ihre Eltern anrufen, doch ihr Handy hat hier keinen Empfang. Die der anderen auch nicht. Voller Panik ergreift Caro die Flucht. Jetzt bekommen es auch die anderen mit der Angst zu tun…

 

Was als harmloser Sommerausflug beginnt, wird für die fünf Jugendlichen bald zur schlimmsten Nacht ihres Lebens, zu einem Horrorfilm, den sie live miterleben, in dem sie gefangen und dessen Hauptfiguren sie sind. Es ist ein Horrorfilm ohne Zombies oder Serienmörder, ohne Blut und ohne Tote. Aber es wimmelt darin von Dämonen, denen die Phantasie der Jugendlichen plastischer Gestalt verleiht, als irgendeine Computeranimation es je könnte. Diese Nacht am See wird keiner von ihnen je wieder vergessen. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist diese Nacht nur ein kleiner Schritt, doch sie beginnen zu ahnen, wie kompliziert der Rest dieses Weges noch werden kann. Und dass sie in Zukunft vielleicht ein bisschen besser aufeinander Acht geben sollten.

 

Im vergangenen Jahr präsentierte das JTB mit ‚Wenn ich Du wär’ zum ersten Mal ein Stück, das von der ersten Idee mit Jugendlichen aus dem Nachwuchsensemble entwickelt wurde. Das Stück begeisterte Presse, Publikum und insbesondere die jugendlichen Besucher so sehr, dass das JTB jetzt ein weiteres Stück in derselben Weise entwickeln und im Juni 2012 uraufführen wird: „Ich sehe was, was du nicht siehst“.

 

Eintrittspreise 5,- bis 12,- Euro (nachmittags/abends) / 6,- bis 8,- Euro (werktags vormittags)

Vorverkauf / Reservierung beim JTB, Tel. (0228) 46 36 72 oder www.jt-bonn.de

Vorverkauf auch an allen BONNTICKET-Vorverkaufsstellen und vielen weiteren Vorverkaufsstellen in der Region

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑