Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Herr Schuster kauft eine Strasse" von Ulrike Syha im Nationaltheater MannheimUraufführung: "Herr Schuster kauft eine Strasse" von Ulrike Syha im...Uraufführung: "Herr...

Uraufführung: "Herr Schuster kauft eine Strasse" von Ulrike Syha im Nationaltheater Mannheim

Premiere am 25. September 2010, 20.00 Uhr, Studio

 

Georg Schuster, ein Krimiautor, der früher „auch mal kritische, gesellschaftsrelevante Kunst“ machen wollte, und seine Frau Valerie, eine gut verdienende Bauingenieurin.

Sie haben deren Mutter Karin, eine Altachtundsechzigerin, sowie Valeries Schwester Vera, eine Soziologin mit Forschungsschwerpunkt „Politischer Aktivismus“ und „Ziviler Ungehorsam“, zu Gast. Noch warten alle auf den Vater, einen Le Corbusier-Forscher und Karins Ex-Mann. Vera widmet sich im Kopf ihren eigenen Problemen und ist, wie sie sagt, eigentlich gar nicht hier. Man kann es ihr nicht verdenken, denn gestritten wird viel, über Politisches und Privates. Valerie hatte letztes Jahr ein Verhältnis mit ihrem Chef, wovon alle wissen, auch wenn es offiziell nie erwähnt wird. Und Georg macht sich an das lettische Au Pair Luize heran – oder ist es umgekehrt? Der Haushalt ist linksliberal, und gefällt sich dabei.

 

Doch trotz gekonnt ausgeübter Dialogkultur braucht es manchmal ein Spielbrett, um sich daran festzuhalten. In diesem Fall heißt das Spiel Monopoly. „Sein Ziel ist es, alle anderen in die Insolvenz zu treiben“, sagt Karin. Die Figuren des Stückes strampeln hilflos-komisch wie die Figuren auf dem Spielbrett. Wie ausbrechen? Wie sich engagieren, wenn Kapitalismus, säkularer Humanismus und liberale Demokratie sinnlos erscheinen? „Euch fehlt die soziale Härte“, meint Karin. Und Georg ist, wie immer, für einen „Themenwechsel.“ „Global denken, lokal handeln“ stößt in dieser Vorgarten-Szenerie mit japanischem Tischgrill an ihre Grenzen. Oder ist es vielleicht der Tanz auf dem Vulkan?

 

Herr Schuster kauft eine Straße schrieb Ulrike Syha als Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim. In der Spielzeit 2009/2010 war sie Hausautorin am Nationaltheater, wo ihr Stück Fracht (Nautisches Denken I-IV) zur Aufführung kam.

 

Regie führt Mirja Biel, die nach Inszenierungen in Hamburg, Osnabrück, Göttingen und Bremen zum ersten Mal am Nationaltheater arbeitet.

 

Inszenierung: Mirja Biel in Zusammenarbeit mit Joerg Zboralski

Bühne: Anke Niehammer

Dramaturgie: Stefanie Gottfried

 

Mit Anya Fischer, Jenny König, Anke Schubert, Luisa Stachowiak, Sascha Tuxhorn

 

Kartentelefon: 0621- 16 80 150, www.nationaltheater-mannheim.de

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT GEBALLTER WUCHT -- Neujahrskonzert in der Staatsoper Stuttgart

Wieder einmal zeigte der fulminante Staatsopernchor Stuttgart unter der elektrisierenden Leitung von Manuel Pujol, was in ihm steckt. Unter dem Motto "Viva l'opera!" wurde der Abend mit dem Chor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SOGAR CARMEN IM ORCHESTERGRABEN -- "Die Fledermaus" von Johann Strauss an der Wiener Staatsoper via Live-Stream

In der humorvollen Inszenierung von Otto Schenk und dem pompös-opulenten Bühnenbild von Günther Schneider-Siemssen (Kostüme: Milena Canonero) kann sich der hintersinnige Zauber der "Fledermaus"…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIELE GEMEINSAMKEITEN -- Fauré und Szymanowski mit Eva Zavaro (Violine) und Clement Lefebvre (Klavier) bei la dolce volta

Die französisch-polnische Geigerin Eva Zavaro hatte die Idee, die beiden Komponisten Gabriel Fauré und Karol Szymanowski miteinander zu kombinieren. Bei aller Eigenständigkeit hätten sie eine Reihe…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER FRAUENHELD ALS MYTHISCHE GESTALT -- Revue-Operette "Casanova" von Strauss/Benatzky in der Staatsoper Stuttgart

Barberina steht als schöne Frau im Mittelpunkt des Geschehens. Das Männlichkeitspathos wird in Marco Stormans Inszenierung auf die Spitze getrieben. Natürlich erscheint der Schwerenöter Casanova auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

GROSSE RHYTHMISCHE ENERGIE -- 4. Kammerkonzert des Staatsorchesters im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Im 4. Kammerkonzert "Souvenirs" des Staatsorchesters brillierten zunächst Elena Graf (Violine), Daniel Schwartz (Viola) und Philipp Körner (Violoncello) mit Franz Schuberts unvollendet gebliebenem…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑