Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
URAUFFÜHRUNG: "Gletscher" von Margareth Obexer, Theater Rampe, StuttgartURAUFFÜHRUNG: "Gletscher" von Margareth Obexer, Theater Rampe, StuttgartURAUFFÜHRUNG:...

URAUFFÜHRUNG: "Gletscher" von Margareth Obexer, Theater Rampe, Stuttgart

Donnerstag, 21. Februar, 20 Uhr, Filderstraße 47

 

Die große Hitze vom Sommer 2003 brachte nicht nur guten Wein. Sie ließ auch die Gletscher schneller schmelzen, und manches Opfer, das sich der Gletscher vor vielen Jahren geholt hatte, wurde freigegeben.

 

So geschah es, dass eine Frau nach 54 Jahren ihren jungen Verlobten wiedersehen durfte.

 

In GLETSCHER begegnen wir der wahren Geschichte und der Weiterführung und Umformung eines Märchenstoffs in einem realistischen und surrealen Setting.

Mitten in einer Gletscherlandschaft, umgeben vom grotesken Karneval der Hotels, Skilifte und Après-Ski-Hütten, steht wie ein toter Baum Destinas elterliches Haus, ein ehemaliges Hotel. Hier verbringt Destina ihr Leben mit Warten auf Hanno, ihren Geliebten, der sich vor Jahren aufgemacht hatte, um den Gletscher im Alleingang zu besteigen. Erst knapp sechzig Jahre später soll sie ihn wiedersehen. Hanno war Gastarbeiter in dem Hotel, in dem Destina ihre Kindheit verbrachte - zusammen mit einem workoholisierten Vater, einer psychisch erkrankten Mutter und den saisonal hereingeschwemmten Gästen.

Jetzt verfällt das Haus, und während sich unter den gelassenen Augen der massiven Natur die Zeit dehnt, kommen und gehen die Kriege, die Naturkatastrophen, die Menschen der letzten fünfzig Jahre.

 

Was von Hanno bleibt, ist das gemeinsame Kind Florinda, das den Vater nie kennengelernt hat. Auch sie ist wie die Mutter zum Warten verurteilt, sehnt sich nach dem Eintreten des Lebens - und bemerkt hauptsächlich nur dessen Vergänglichkeit.

 

Die in Südtirol geborene Margareth Obexer hat ein kunstvoll schwebendes Stück über das Nichtleben und das Vergehen von Zeit geschrieben. Flankiert von der Majestät der Berge und dem absurden Wirrwarr des Tourismus gruppiert sie ein traurig-komisches Menschenduo um den abwesenden Hanno, das nach und nach vereist wie eine Gletscherleiche.

 

Regie: Jenke Nordalm, Ausstattung: Anja Eisen

Mit: Eva Hosemann und Valerie Oberhof

 

Weitere Vorstellungen:

22. Februar | 4. – 8. März | 11. – 15. März, jeweils 20 Uhr

TheaterRampe

Filderstraße 47

70180 Stuttgart

Karten: 0711.620 09 09 – 16

Info: 0711.620 09 09 – 0

www.theaterrampe.de

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑