Es beschreibt Gott zunächst als den Regisseur, den Schöpfer, der die Welt erschaffen und geordnet hat (Gen. 1,1 – 1,3). Die mythischen Gleichnisse der Genesis sind vielfach und kontrovers interpretiert, gleichwohl sind sie die Wurzel der abendländischen Kultur. In ihrer Bildhaftigkeit und Symbolik erzählt die Genesis beispielsweise von der Erschaffung der Frau aus der Rippe des Mannes. Ist das schon die Wurzel einer patriarchalen Weltordnung?
Und warum wird Gott gemeinhin als ein männliches Wesen wahrgenommen? Gemeinsam mit dem Ensemble untersucht Yael Ronen einzelne Fragmente der Genesis, um zu erkunden, auf welche Weise uns die biblischen Bilder geprägt haben und was sie uns heute bedeuten. Während die Genesis wie viele andere Mythen zur Orientierung und Identitätsfindung archaischer Kulturen diente, stützt sich die Inszenierung auf die Frage, welche Perspektive wir heute zu einzelnen Themen einnehmen und was aus der Welt geworden ist, die dem Menschen zu Beginn der Genesis überantwortet wird.
Viele aktuelle Themen nämlich lassen sich bis zum Buch der Bücher zurück verfolgen: Naturbeherrschung, Geschlechterdebatte, Motive von Neid und Gewalt, bis hin zur der Frage, ob die Menschheit im Zuge technologischer Fortschritte im Begriff ist nach dem Baum des Lebens zu greifen. Die Version Yael Ronens und des Ensembles schlägt eine neue Perspektive auf einzelne Motive der Genesis vor und schreibt die Geschichte des Menschen, der Menschen auf der Bühne fort.
Performance
Mit Zeynep Bozbay, Daniel Lommatzsch, Wiebke Puls, Damian Rebgetz, Samouil Stoyanov, Jeff Wilbusch
Inszenierung Yael Ronen
Bühne Wolfgang Menardi
Kostüme Amit Epstein
Video Stefano di Buduo
Musik Yaniv Fridel, Ofer (OJ) Shabi
Licht Jürgen Tulzer
Dramaturgie Johanna Höhmann
Künstlerische Mitarbeit Niels Bormann
29. Okt 18, 20:00 Uhr
5. Nov 18, 20:00 Uhr
12. Nov 18, 20:00 Uhr
15. Nov 18, 20:00 Uhr