Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: Gavin Webbers Physical Theatre „Little Pig“, THEATER HEIDELBERG Uraufführung: Gavin Webbers Physical Theatre „Little Pig“, THEATER HEIDELBERG Uraufführung: Gavin...

Uraufführung: Gavin Webbers Physical Theatre „Little Pig“, THEATER HEIDELBERG

Premiere 27.10.2010, 20.00, Theaterkino

 

Ob aus Stroh oder Holz, keine Hütte hält stand. Der Kraft des Wolfes sind derartige Behausungen nicht gewachsen, so die „Geschichte von den drei kleinen Schweinchen“.

Und selbst die sichere Zuflucht, das Haus aus Stein, wird in „Little Pig“ in den Grundfesten erschüttert: Die eigene Erinnerung, gewohnter und nicht hinterfragter Stützpfeiler des alltäglichen Lebens, ist aus den Fugen geraten, mit ihr die Tore zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die in der eigenen Wahrnehmung ins Wirbeln geratenen Objekte wecken Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit und am Körper als physische Basis.

 

Ausgangspunkt für LITTLE PIG ist die „Geschichte von den drei kleinen Schweinchen“, die, egal wie sicher sie ihr Haus auch bauen, den Wolf nicht draußen halten können. Was braucht ein Haus, um wirklich sicher zu sein? Durch Erlerntes, durch Erfahrungen und Erinnerungen, kennt der Mensch Antworten auf viele solcher Fragen. Aber was ist überhaupt die physische Basis unserer Erinnerung? Was bleibt von der Persönlichkeit, wenn die Erinnerung ausfällt, wenn die Bewegungen – nicht mehr kontrolliert – dem Unbewussten überlassen sind? Was ist, wenn die Vergangenheit zum Zentrum der Erfahrung wird und alles Gegenwärtige dahinter zurücktritt? Kann die pure Phantasie die Erinnerungslücken schließen? Little Pig, der Protagonist des Abends, nimmt es mit der Ungewissheit und dem Zweifel am Sinn der Objekte auf. Vielleicht gewinnt, wer seine „Realität“ verliert, die Freiheit, den Dingen ganz neue Bedeutungen zu geben.

 

Little Pig, der Protagonist des Abends, nimmt es mit der Ungewissheit und dem Zweifel am Sinn der Objekte auf. Vielleicht gewinnt, wer seine „Realität“ verliert, die Freiheit, den Dingen ganz neue Bedeutungen zu geben. Gavin Webber, australischer Tänzer und Choreograph, arbeitet für verschiedene international bekannte Tanzkompagnien und ist den Heidelbergern bekannt durch die pvc-Produktion „Food Chain“, die er in der Spielzeit 08/09 choreographierte.

 

Choreographie Gavin Webber

Bühne Jens Dreske

Kostüme Franziska Jacobsen

Musik Luke Smiles

Lichtdesign Mark Howett

Dramaturgie Inga Schonlau, Tom Schneider

 

Tanz Kate Harman, Gabrielle Nankivell, Angelika Thiele, Joshua Thomson, Gavin Webber

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SPÄTROMANTISCHER ZAUBER -- 7. Kammerkonzert des Staatsorchesters "Zwischen Wien und Budapest" in der Liederhalle STUTTGART

Nach der Uraufführung seines Bläserquintetts in Es-Dur im Jahre 1784 im Wiener Burgtheater berichtete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater Leopold von dem "ausserordentlichen beyfall", den dieses Werk…

Von: ALEXANDER WALTHER

Gebrochene Herzen -- "Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading" nach Oscar Wilde von André Kaczmarczyk mit Musik von Matts Johan Leenders im Schauspielhaus Düsseldorf

Oscar Wilde war zu seinen Lebzeiten ein gerühmter Dramatiker und Dichter, bekannt auch wegen seiner vielen gewitzten Bonmots, die noch heute vielfach für Werbeanzeigen benutzt werden. Darüber hinaus…

Von: Dagmar Kurtz

BLICK IN DIE VERGANGENHEIT -- Neue CD: Giacomo Puccinis "Le Villi" bei BR Klassik

Die Uraufführung der Originalfassung von Giacomo Puccinis einaktiger Oper "Le Villi" am 31. Mai 1884 wurde ein großer Erfolg. Interessant ist bei diesem Frühwerk das Faible für den Tanz. Das Ergebnis…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE HIMMLISCHEN FREUDEN -- Teodor Currentzis und das Utopia Orchestra mit Brahms und Mahler im Beethovensaal der Stuttgarter Liederhalle

Aktuell gastiert das von Teodor Currentzis gegründete Utopia Orchestra mit dem zweiten Klavierkonzert op. 19 von Johannes Brahms und der vierten Sinfonie in G-Dur von Gustav Mahler. So waren die…

Von: ALEXANDER WALTHER

ELEMENTARE AUSBRÜCHE -- Richard Wagners "Parsifal" in der Staatsoper STUTTGART

In der zerklüfteten Inszenierung von Calixto Bieito (Bühne: Susanne Geschwender; Kostüme: Merce Paloma) liegt die Apokalypse schon hinter uns, die Brücken sind eingestürzt, die Menschen kämpfen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑