Jede Begegnung schafft ihre eigene Geschichte, die manchmal eine unfertige, unvollendete bleiben muss und ein anderes Mal eine Wende, ein Weiterleben oder eine schicksalhafte Fügung verheißt. Momente des Aufeinander-Treffens können Ausdruck größter Konzentration sein, sie können alles bedeuten oder unerkannt verstreichen, in einer endlos scheinenden Fülle von Möglichkeiten.
Tanz ist ohne die vertrauensvolle Begegnung mit dem Anderen nicht möglich. Das gilt für die Tänzer untereinander, die sich im Fluss der Choreografie berühren, halten, stützen und heben. Und es gilt für die Begegnung mit dem Publikum, dem sie sich mit ganzem Körper aussetzen und präsentieren. Im Tanz kann Begegnung auch eine konkrete Bedeutung haben, wenn der Choreograf sogenannte meeting points bestimmt. Diese Koordinaten besagen, wann ein Tänzer mit einem anderen Tänzer, einer bestimmten Stelle in der Musik oder einer Lichteinstellung zusammentreffen soll. Doch selbst wenn man diese Begegnungen zunächst rein räumlich definiert, entstehen daraus im Moment ihrer Aufführung unweigerlich assoziative Verknüpfungen – Bilder, die von Beziehungen zwischen Menschen handeln.
Zusammen mit ihrem Ensemble und den künstlerischen Partnerinnen Tatyana van Walsum (Bühne und Kostüme) und Bonnie Beecher (Licht) ergründet Dominique Dumais das Geheimnis der Begegnung: Sie setzt verschiedene Figuren in die offene Umgebung des Garden of Other und lässt deren Wege einander kreuzen. In diesem Prozess keimen Geschichten auf, wachsen Beziehungen aus Begegnungen, verflechten sich Szenen und Landschaften zu einem vielfältig-verzweigten Geschehen.
Choreografie
Dominique Dumais
Bühne und Kostüme
Tatyana van Walsum
Licht
Bonnie Beecher
Musik
Anna-Maria Hefele / Peter Hinz / Emiliano Trujillo
Mit
Michelle Cheung
Zoulfia Choniiazowa
Nadège Cotta
Maria Eugenia Fernández
Miguel González Muelas
Mami Hata
Sigmund Hegstad
Veronika Kornová-Cardizzaro
Hitomi Kuhara
Louis Laberge-Côté
Tyrel Larson
Brian McNeal
Julie Pécard
Miguel Angel Pla
Luis Eduardo Sayago