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Uraufführung "Freigeist - Visionen des Henry David Thoreau", Multimediales Theater mit Tanz, i-camp/neues theater münchen

Premiere: 25. September 2013, 20:30 Uhr, Entenbachstr. 37, 81541 München. -----

Stück und Inszenierung von Ilona Zindler sind eine Innenschau der Gedankenwelt des Dichters, Denkers, Philosophen und Menschen H. D. Thoreau, ein eigener Theatertext, basierend auf seinen Tagebucheintragungen, seinem Werk „Walden“ und anderen Texten.

Thoreaus schlichte, auf einige Zeitgenossen abweisend wirkende Art, kontrastiert mit einer reichen, sensiblen Bilderwelt, die sich in den Werken zeigt. Was trieb ihn an? Hatte er auch Zweifel, obwohl er „self-reliance“ zu seinem Credo erhob? Hatte er Geliebte?

 

Henry David Thoreau, am 12. Juli 1817 in Concord, Massachusetts, geboren, brach im Alter von knapp 28 Jahren auf, um alleine und selbstversorgend in den Wäldern seines Heimatortes am Walden Pond zu leben. Aus Protest gegen die kriegsführende und Sklavenhandel duldende Amerikanische Regierung, zahlte er keine Steuern. Er fand in der Natur, der Selbstbestimmung und der Einfachheit seine Religion.

Thoreau war seiner Zeit weit voraus, ein Vorreiter der Ökologie und Menschenrechte. Sein Aufsatz „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ beeinflusste später Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Über die Flower-Power-Generation bis zum heutigen Tage inspirierte der Philosoph Schriftsteller, Sinnsuchende, Künstler und Filmemacher.

 

Zwei Schauspieler (Martin Weidmann, Gabriele Weller) stellen szenisch emotionale Momente des Lebens Thoreaus dar, in einer Sprache, eingängig und zeitlos. Eine Tänzerin (Juliana Lorenzi Barreto) erscheint im Wechselspiel mit einer Videoinstallation zur Musik von "vergessenen“ Völkern der Erde, kreiert surreale, ausdrucksstarke Bilder, die sich mit Motiven wie „Konsum“ oder „Maßlosigkeit“ oder „Umweltkatastrophen“ auseinandersetzen - Themen, die Thoreau schon damals voraussah und anprangerte.

 

Die Internationalität der Produktion durch verschiedene kulturelle Einflüsse macht den Reiz ebenso

aus wie die gedankliche Feinheit des in Deutschland noch wenig bekannten amerikanischen „Nationalhelden“. Die Idee eines interdisziplinären und multimedialen Ausdrucks – nonverbales kann über Tanz, Musik und Videoinstallation ausgedrückt werden – inspirierte Ilona Zindler, eine experimentelle Form zu suchen.

 

Regie: Ilona Zindler

Schauspiel: Martin Weidmann, Gabriele Weller

Tanz / Choreografie: Juliana Lorenzi Barreto

Kapitalismus-Vampir (Videoclip): Nina Richter

Videoschnitt: Olga Richter

 

Weitere Aufführungen: 26. & 27. September, 20:30 Uhr

 

Tickets:

Reservierung: 089/650000 (AB) und tickets@i-camp.de

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