Über ein Jahr lang führte die Autorin Interviews mit den Bewohnern eines Pflegeheims, in denen diese aus ihrem Leben erzählen und sich an die Zeit um 1945 erinnern, als die Russen kamen. Doch Erinnerungslücken, Schuldgefühle und alte Traumata machen es ihnen schwer, eine Ordnung in die eigene Geschichte zu bringen. Entstanden ist ein einzigartiges Dokument über die Schrecken des Krieges, über Leben und Altern, das dennoch einen zärtlichen und zuweilen humorvollen Blick auf die Erzählenden wirft. So erinnert auch Mutter W die eigene Biografie nur bruchstückhaft: „Mich hat neulich jemand gefragt, ob ich eine schöne Jugend gehabt hab’. Hab’ ich doch, oder?“ fragt sie, und ihre Tochter entgegnet: „Nee. Aber wenn du meinst.“
Sandra Strunz inszeniert die Geschichten mit Dresdner Bürgern im Alter von 62 bis 78 Jahren, deren Jugend ebenfalls vom Zweiten Weltkrieg geprägt ist. Zuletzt führte sie Regie bei Tom Waits’ musikalischer „Woyzeck“-Version nach Georg Büchner.
Mit: Ute Brückner, Tim Ellis, Eva-Maria Ganze, Clara Haas / Alisa Elsner, Christa Hasenkrüger, Bodo Kade, Andreas Müller (Pianist), Heide-Marie Naubereit, Margareta Opitz-Heckmann, Kaja Pfüller, Fritz Rösler
Regie: Sandra Strunz
Bühne: Judith Kästner
Kostüm: Belén Montoliú Garcia
Musik: Michael Emanuel Bauer
Dramaturgie: Beret Evensen
Eine Produktion der Bürgerbühne