Die Ehefrauen privilegierter Bürger schließen sich den schon als geschlagen geltenden Widerständlern an. Im Kampf gegen die Rebellen wird dem Polizeichef eine Liste mit Namen subversiver Mitbürger zugespielt, die eine Verhaftungswelle nach sich ziehen soll. Planc selbst verfolgt allerdings ein ganz anderes Interesse. Gemeinsam mit seiner kränkelnden Tochter Alfonsa entwickelt er eine Sprachmaschine, die alle Sprachen der Welt auf einen Nenner bringt – eine Lösung gegen die babylonische Sprachverwirrung und für eine gemeinsame Weltsprache.
Doch die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Im Hause Planc kommt es zu einer wunderbar komödiantischen Konfusion, als unterschiedliche Interessensgruppen sowohl hinter das Geheimnis der Sprachmaschine als auch an die geheime Liste zu kommen versuchen. In diese Situation reihen sich Missverständnisse und Verwechslungen in rasantem Tempo aneinander bis ein französisches Hausmädchen ein für alle überraschendes Ende herbeiführt – einfach, weil sie sich schlecht behandelt fühlt.
Rafael Spregelburd wurde 1970 in Argentinien geboren. Als Dramatiker, Regisseur und Übersetzer gilt er als einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen argentinischen Theaters. Er lebt und arbeitet hauptsächlich in seiner Heimatstadt Buenos Aires. Seine Stücke und Übersetzungen wurden mit vielen internationalen Preisen bedacht und haben mehrere Veröffentlichungen und Inszenierungen erlebt. Mit Die Sturheit vollendet er seine Heptalogie des Hieronymus Bosch, einen siebenteiligen Zyklus von Stücken, den er als sein Hauptwerk betrachtet. In Anlehnung an Boschs Gemälde Die Sieben Todsünden werden deren moderne Äquivalente behandelt. Bisher wurden folgende Teile veröffentlicht bzw. inszeniert: La inapetencia (Die Appetitlosigkeit), La extravagancia (Die Überspanntheit), La modestia (Die Bescheidenheit), La estupidez (Die Dummheit), El pánico (Die Panik), La paranoia (Die Paranoia).
Regie: Burkhard C. Kosminski; Bühne: Florian Etti; Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Hans Platzgumer; Dramaturgie: Jens Groß
Darsteller: Isabelle Barth, Roland Bayer, Tim Egloff, Anita Iselin, Reinhard Mahlberg
In Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim.