Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: DIE AUFERSTEHUNG von Karl-Heinz Ott in der Bearbeitung von Matthias Fontheim, Württembergische Landesbühne EsslingenUraufführung: DIE AUFERSTEHUNG von Karl-Heinz Ott in der Bearbeitung von...Uraufführung: DIE...

Uraufführung: DIE AUFERSTEHUNG von Karl-Heinz Ott in der Bearbeitung von Matthias Fontheim, Württembergische Landesbühne Esslingen

Premiere Freitag, 17. März 2017, um 19.30 Uhr im Schauspielhaus. -----

„Komm heim, so schnell es geht, Papa ist tot.“ Mit diesen Worten ruft Linda ihre drei Geschwister zurück ins Haus ihrer Kindheit. Und es wird eine lange Nacht neben dem Toten, bevor am nächsten Morgen das

Testament eröffnet werden soll …

Genug Zeit für Erinnerungen: an Kindheit, Jugend, auch an die letzten Jahre, in denen sie ihren Vater kaum noch gesehen haben. Es steht zu befürchten, dass der Vater Haus und Vermögen seiner ungarischen Pflegekraft, die ihm auch in anderer Hinsicht zur Hand ging, vermacht hat. Denn verständlicherweise war er wenig begeistert, als er mitbekam, dass seine eigenen Kinder planten, ihn zu entmündigen. Dumm nur, dass er sein Testament ausgerechnet bei einem Münchner Staranwalt verwahrte, den die Geschwister nur das „Schwein“ nennen, seitdem er Linda vor vielen Jahren für eine andere Frau sitzen ließ. Es gilt also, einen gemeinsamen Plan zu entwickeln, was nicht einfach ist, so unterschiedlich wie die Geschwister sind.

 

Linda ist die Pragmatikerin unter den Vieren. Joschi – je nach Perspektive – ein Linksintellektueller oder ein Obdachloser, Jakob ein weitgehend erfolgloser Fernsehmacher und Uli lebt ein Aussteigerleben irgendwo in der Pampa auf der Schwäbischen Alb. Es wird also geredet, getrunken, gestritten, geliebt, gehasst und vor allem gehofft, dass am Ende doch noch etwas vom Erbe übrig bleibt.

 

Karl-Heinz Otts 2015 erschienener Roman ist komisch und anrührend zugleich. Ott zeichnet darin ein facettenreiches Bild der Generation der nach dem Zweiten Weltkrieg Geborenen, die irgendwo zwischen

Freiheitsdrang, Individualismus und Familiensinn nach den Antworten auf die großen Fragen des Lebens suchen.

 

Matthias Fontheim hat für die Uraufführung des Stoffes eine Fassung für die WLB Esslingen geschrieben.

Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen bei Ulm geboren. Er studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft und arbeitete anschließend als Dramaturg in Freiburg, Basel und Zürich. 1998 erschien sein Debütroman „Ins Offene“, für den er den Förderpreis des Hölderlin- Preises und den Thaddäus-Troll-Preis erhielt. Auch die nachfolgenden Romane „Endlich Stille“ und „Ob wir wollen oder nicht“ wurden mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (1999), dem Alemannischen Literaturpreis (2005), dem Preis der LiteraTour Nord (2006), dem Johann-Peter-Hebel- Preis (2012) dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2014). Karl-Heinz Ott lebt in Freiburg.

 

Matthias Fontheim arbeitet als freier Regisseur u.a. an den Theatern in Freiburg, Kassel, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg sowie dem Schauspielhaus Zürich. Engagement als Regisseur und Leitungsmitglied am Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover, anschließend am Bayerischen Staatsschauspiel München. Von 2000 bis 2006 Intendant des Schauspielhauses Graz. Von 2006 bis 2014 Intendant des Staatstheaters Mainz.

 

Regie: Matthias Fontheim

Bühne & Kostüme: Elisabeth Pedross

Dramaturgie: Marcus Grube

 

Besetzung:

Vater (Andreas Hutter),

Linda (Sabine Bräuning),

Fred (Martin Theuer),

Jakob (Achim Hall),

Uli (Boris Burgstaller),

Franziska (Gesine Hannemann),

Joschi (Reinhold Ohngemach),

Max Schmeler (Marcus Mislin)

 

Weitere Vorstellungen in Esslingen: 21.3., 1.4., 7.4., 21.4., 27.4.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

RHYTHMISCHER ZAUBER -- Stuttgarter Philharmoniker in der Liederhalle Stuttgart

Die Reihe "Zwanziger Jahre II" wurde von den Stuttgarter Philharmonikern unter der inspirierenden Leitung des britischen Dirigenten Adam Hickox eindrucksvoll fortgesetzt. Bei der sinfonischen Dichtung…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEOKLASSISCHE LINIEN -- Ballet Preljocaj im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Vor geheimnisvollen Projektionen trifft man hier Zeus und Ikarus, Medusa und den Minotaurus. Man erkennt Adam und Eva, Alexander den Großen, Amazonen und Monster. 1984 gründete der Choreograf Angelin…

Von: ALEXANDER WALTHER

KLARE STRUKTUREN -- 3. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das dritte Sinfoniekonzert des Staatsorchesters begann mit Richard Wagners "Siegfried-Idyll" aus dem Jahre 1870. David Afkham machte als einfühlsamer Dirigent des Staatsorchesters deutlich, wie stark…

Von: ALEXANDER WALTHER

KAMPF GEGEN WINDMÜHLEN -- "I Love Horses" ("Genau wie Michael Kohlhaas") im Schauspiel Nord/STUTTGART

Da heißt es über den Titelhelden Michael Kohlhaas: "Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können, wenn er in einer…

Von: ALEXANDER WALTHER

HYMNE AUF DAS HANDY -- Musikkabarett "Männer, die auf Handys starren" mit Annette Kruhl im Kleinkunstkeller BIETIGHEIM-

Die Kabarettistin Annette Kruhl gestand, dass sie schon lange dem App-Wahn verfallen sei. Vom Horoskop bis zur elektrischen Zahnbürste sei ihr das Handy ein hilfreicher Begleiter. Vor allem ein Date…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑