Die 20jährige Eliza Emily Donnithorne, Tochter eines Richters, erwartete im vollen Brautschmuck und an der gedeckten Hochzeitstafel ihren Bräutigam, um in die Kirche zu fahren. Aber der, ein Marineoffizier, kam nicht und tauchte überhaupt nie wieder auf. Miss Donnithorne verlor den Verstand, lebte noch vierzig Jahre in dem Haus, ging nie wieder aus, hielt die Vorhänge geschlossen und verbrachte Tag und Nacht bei Kerzenschein. Es ging das Gerücht, dass der gedeckte Hochzeitstisch nie abgeräumt werden durfte.
„Miss Donnithorne’s Maggot“ von Peter Maxwell Davies, 1974 vollendet, ist eine musikalische Fallstudie, die den Wahnsinn der verlassenen Braut in all seinen Facetten ausleuchtet.
Es ist ein Ein-Personenstück, das oft und erfolgreich aufgeführt worden ist. In der Uraufführungsinszenierung „Gestrandete Zukünftige“, die am Samstag, dem 12. Dezember um 20 Uhr im Kleinen Saal des Mönchengladbacher Theaters im Nordpark Premiere feiern wird, bekommt Miss Donnithorne jetzt Besuch. Im Einverständnis mit Peter Maxwell Davies haben die Regisseurin Amelie Beer und der Komponist Falk Hübner eine andere Versuchsanordnung entwickelt, mit Arien von Verdi, Offenbach, dem Liebestod aus Wagners „Tristan“ und mit von Hübner eigens für diesen Abend komponierter Musik. Jetzt tritt Miss Donnithorne drei anderen Frauen – oder drei abgespaltenen Teilen ihres Ichs? – gegenüber, und es erheben sich verschiedene Stimmen zum Thema Liebe und Tod, Stillstand und Wandel, Zeit und Ewigkeit.
„Gestrandete Zukünftige“ ist ein Auftragswerk des Theaters Krefeld Mönchengladbach. Falk Hübner hat für diese Musiktheater-Collage sowohl eigene Stücke komponiert als auch Musik von Verdi, Offenbach und Wagner neu arrangiert. Bei den Aufführungen wird Hübner selbst die von Peter Maxwell Davies gewählte Kammermusikbesetzung von „Miss Donnithorne’s Maggot“ um Live-Elektronik ergänzen.
Die Musikalische Leitung hat Philip van Buren, für Bühne und Kostüme zeichnet Birgit Eder verantwortlich. Es singen und spielen: Christine Graham (Miss Donnithorne) sowie Dara Hobbs, Isabelle Razawi und Susanne Seefing.
Karten gibt es an der Mönchengladbacher Theaterkasse, Tel.: 02166/6151-100, sowie an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen und im Internet unter www.ticketonline.de.